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diebank 08 // 2020

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends

News & Trends KLIMAFOLGEN IM JAHR 2100 Welt-BIP sinkt stark Düstere Prognose: Die menschengemachte Erd- und damit Klimaerwärmung wird die Produktion und letztlich den Wohlstand in aller Welt deutlich stärker beeinträchtigen als durch bisherige Modellstudien beziffert. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) und des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) auf Basis empirischer Daten aus 1.500 Regionen in 77 Ländern. Die Untersuchung schätzt den Verlust der Wirtschaftsleistung im Jahr 2100 auf 7 bis 14 Prozent. Demnach verursacht jede Tonne Kohlendioxid, die im Jahr 2020 emittiert wird, umgerechnet Schäden in Höhe von 76 bis 148 €, so die Forscher. Laut den Berechnungen der Experten würden insbesondere die Schäden in tropischen Regionen zu Buche schlagen, und zwar mit über 20 Prozent Verlust an Wirtschaftsleistung. ù Die Klimaerwärmung wird den Wohlstand deutlich stärker beeinträchtigen als vermutet. SINKENDE VERMÖGEN IN DER CORONA-KRISE Deutsche kommen relativ gut davon KRISENREAKTIONSPROGRAMM KfW-Kredit für Indien Die Corona-Pandemie hat mittlerweile massive Auswirkungen auf das Finanzvermögen und das Sparverhalten privater Haushalte in Europa. Demnach hat sich das Kapital der Europäer um insgesamt rund 771 Mrd. € oder 3 Prozent gegenüber Dezember 2019 reduziert. Soziale Sicherung für Indien in der Corona-Pandemie: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt die dortige Regierung finanziell. Deutsche kamen mit einem Verlust von 128 Mrd. € oder 2 Prozent vergleichsweise gut davon. Per Ende Juni ist das Finanzvermögen der Deutschen dank Erholung der Kapitalmärkte und hoher Neuanlagen laut Prognose bereits wieder auf Rekordniveau. Das zeigt eine aktuelle Analyse der ING Deutschland. Erwartet heftig hat sich die Pandemie im ersten Quartal auf das Finanzvermögen privater Haushalte der Eurozone ausgewirkt. Obwohl über 165 Mrd. € neu in Finanzanlagen geflossen sind – und damit so viel wie seit 2007 nicht mehr in einem Jahresanfangsquartal – hat sich ihr Gesamtwert kapitalmarktbedingt um 771 Mrd. € oder um 3 Prozent gegenüber Dezember 2019 auf 25,1 Bio. € reduziert. Das war der mit Abstand höchste Finanzvermögensverlust binnen drei Monaten in den letzten 20 Jahren. Zum Vergleich: Der zweitgrößte Quartalsverlust betrug im ersten Quartal 2001 „nur“ 2,6 Prozent. Ursächlich war damals das Platzen der Dotcom-Blase. Dass die Deutschen im ersten Quartal noch vergleichsweise glimpflich davongekommen sind, liegt an dem vergleichsweise hohen Anteil an Bankeinlagen inklusive Bargeld (41 Prozent vs. Eurozone 35 Prozent) und Versicherungen (37 Prozent vs. Eurozone 35 Prozent) in Deutschland, die entweder gar nicht oder nur in geringem Maß auf Schwankungen des Kapitalmarkts reagieren. Insgesamt haben Bürger aus 16 der 19 Eurozone-Länder im ersten Vierteljahr Vermögenseinbußen hinnehmen müssen. Am heftigsten betroffen war Griechenland mit minus 11 Prozent gegenüber dem Vorquartal, im Wesentlichen bedingt durch überdurchschnittlich hohe Verluste des Aktienvermögens. Auf den weiteren Plätzen folgen Italien mit minus 5,1 Prozent und Belgien mit minus 4,4 Prozent. ù Zu diesem Zweck hat die KfW im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit dem indischen Finanzministerium einen Darlehensvertrag in Höhe von 250 Mio. € für das Covid-19-Krisenreaktionsprogramm Soziale Sicherung unterzeichnet. Insgesamt soll die indische Regierung bei zusätzlichen Maßnahmen der sozialen Sicherung mit Gesamtkosten in Höhe von rund 23 Mrd. US-$ mit bis zu 460 Mio. € unterstützt werden. Zur Bewältigung der Krise werden mithilfe der KfW in der ersten Phase zusätzliche Nahrungsmittel an 800 Millionen Menschen und Geldtransfers an 320 Millionen Betroffene über bestehende soziale Sicherungsprogramme verteilt. Diese Maßnahmen kommen auch den rund neun Millionen Wanderarbeitern zugute, die in früheren Programmen nicht ausreichend berücksichtigt waren. ù 6 08 // 2020

NEWS & TRENDS STUDIE Wenig Wissen über Nachhaltigkeit Von Nachhaltigkeit ist derzeit oft die Rede. In der Kapitalanlage bleibt diese Eigenschaft allerdings für viele noch ein Buch mit sieben Siegeln. Das zeigt eine neue Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA). Viele private Investoren wissen mit dem Begriff „nachhaltige Kapital- und Geldanlagen“ nur wenig anzufangen. Nur 14 Prozent können ihn richtig erklären. Das richtige Verständnis des Begriffs steigt unter den Befragten mit einem Vermögen ab 50.000 Euro sprunghaft an. Am sichersten fühlten sich bei dieser Beurteilung die Besitzer eines Vermögens ab 150.000 €. In dieser Gruppe gaben 36,6 Prozent an, den Begriff definieren zu können. So entsteht der Verdacht, dass nachhaltige Kapitalanlagen derzeit eher eine Domäne für Vermögende sind, die im Zuge einer stärkeren Diversifizierung ihrer Portfolios nach Alternativen zu den traditionellen Kapitalanlagen suchen. Doch die Erklärung könnte einfacher sein: Mit wachsendem Vermögen nimmt die Beratung durch kundige Dritte zu, die häufiger auf das Thema aufmerksam machen, gezielt nachhaltige Kapitalanlagen vorschlagen und darüber informieren. ù ZAHL DES MONATS 50 Prozent mehr Verdachtsfälle auf Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung verzeichnet die Financial Intelligence Unit, die Anti-Geldwäsche-Einheit des Bundes, innerhalb eines Jahres. BANKENFACHVERBAND Weniger Konsumentenkredite Banken haben in der Corona-Krise weniger neue Konsumentenkredite vergeben. Das Kreditgeschäft der auf Finanzierungen spezialisierten Banken in Deutschland ging in der ersten Hälfte 2020 stark zurück, so der Bankenfachverband. Mit 53,7 Mrd. € lag das Neugeschäft im ersten Halbjahr um 17 Prozent unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. ù AUS DER BANKENAUFSICHT Abwicklungsdisziplin: Verordnung tritt später in Kraft Der Zeitpunkt des Inkrafttretens der delegierten Verordnung (EU) 2018/1229 (Settlement Discipline) wird Coronabedingt endgültig auf den 1. Februar 2022 verschoben. Das geht aus dem entsprechenden Abschlussbericht der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA vom 26. August hervor, wie die BaFin mitteilte. Die BaFin trägt die Verschiebung grundsätzlich mit. Die Delegierte Verordnung soll technische Regulierungsstandards enthalten, die die Regelungen der Zentralverwahrerverordnung (Central Securities Depositories Regulation – CSDR) näher ausgestalten. Insbesondere soll sie die in Artikel 7 CSDR genannten Regelungen für den Fall konkretisieren, dass Abwicklungen gescheitert sind. CORONAVIRUS-PANDEMIE Digitalisierung kommt voran Bei Federal Reserve (Fed), Europäischer Zentralbank (EZB) und Co. hat die Coronavirus-Pandemie die Digitalisierung nicht nur beschleunigt, sondern gleich eine Kulturrevolution ausgelöst. Zu dieser Einschätzung kommt der Vermögensverwalter DWS. „Dass die Entwicklung ausgerechnet jetzt so stark vorangetrieben wird, erklärt sich durch die vielseitigen Vorteile, die digitales Zentralbankgeld für die Fiskal- und Geldpolitik zur Eindämmung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Pandemie mit sich bringt“, erklärte Stefanie Holtze-Jen, Chef-Währungsstrategin der DWS. So können Regierungen die Mittel zur Beschleunigung der Wirtschaftserholung mithilfe digitalen Zentralbankgelds den Bürgern und Firmen unmittelbar nach dem entsprechenden Beschluss zur Verfügung stellen. „Die Ver- fügbarkeit kann beispielsweise zeitlich begrenzt werden, und es ließe sich auch festlegen, wo und wie die Mittel ausgegeben werden sollen“, sagte Holtze-Jen. So werde das Geld nicht gespart oder zur Tilgung von Schulden verwendet, wie es entgegen der Intentionen der Regierungen während der Finanzkrise der Fall gewesen sei. ù 08 // 2020 7

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