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diebank 08 // 2019

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends

News & Trends FINANZSTANDORT DEUTSCHLAND Kritik an Aktiensteuer In einem Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz warnt Dr. Hans-Ulrich Engel, Präsident des Deutschen Aktieninstituts, vor negativen Folgen der geplanten Aktiensteuer für die deutsche Wirtschaft und Gesellschaft. Die Steuer habe drei negative Effekte: Die Altersvorsorge mit Aktien werde erschwert, Mitarbeiteraktienprogramme verteuert und die Bereitstellung von Kapital über die Börse gefährdet. „Sparer, Kleinanleger und Mitarbeiteraktionäre werden zur Kasse gebeten und die Unternehmensfinanzierung über die Börse wird unattraktiver. Für den Finanzstandort Deutschland ist das Gift“, erklärt Engel. Nicht nur auf die rund zehn Millionen Aktionäre und Aktionärinnen in Deutschland wirke sich die Aktiensteuer nachteilig aus, sondern auch auf die Möglichkeit, das deutsche Rentensystem mit Aktien zukunftsfest zu machen. ù Eine Aktiensteuer kann die Altersvorsorge mit Aktien erschweren. BANKPRODUKTE Kunden wollen Zusatzangebote Eine Reiserücktritts-Versicherung zusammen mit der Kreditkarte, eine Garantieverlängerung für Heimelektronik über das Girokonto oder ein Internetschutzbrief bei Aufnahme eines Darlehens: Zusatzangebote zu etablierten Bankprodukten bieten für große Institute die Möglichkeit, sich noch stärker auf die individuellen Bedürfnisse ihrer Kunden zu konzentrieren. NACHHALTIGES INVESTIEREN Studie zeigt Wissenslücken Im Bereich nachhaltiges Investieren klafft eine Wissenslücke. Viele Anleger verfügen nicht über die nötigen Informationen, um ihr Erspartes nachhaltig anzulegen. Bei einer sich abzeichnenden rückläufigen Konjunktur und einem Rekord-Zinstief stehen Banken zunehmend vor der Herausforderung, Bestandskunden zu halten, neue Kunden zu gewinnen, Margen zu steigern sowie Ausfallrisiken zu minimieren. Der Versicherungs- und Assistance- Dienstleister AXA Partners führte mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov eine Studie in Deutschland durch und erhielt dabei Einblicke in die Wünsche der Verbraucher. Die wichtigste Schlussfolgerung: Banken müssen umdenken. Neben klassischen Bankprodukten steigern Zusatzleistungen, die alle Bereiche des Lebens der Konsumenten abdecken, die Attraktivität – besonders bei den Jüngeren: Dieser Aussage stimmten 41 Prozent der Auszubildenden und Studenten zu. Aber auch Familien (39 Prozent Zustimmung) finden, dass Bankprodukte durch Zusatzleistungen attraktiver werden. Die Studie verdeutlicht, dass bestimmte Zusatzleistungen gezielt von den jungen Befragten nachgefragt werden. So interessieren sich besonders junge Familien für Zusatzangebote wie eine Kfz- Restschuldversicherung (61 Prozent), eine GAP-Versicherung (45 Prozent), eine Mobilitäts-Versicherung (56 Prozent) und ein Reifenschutz-Produkt (43 Prozent). Jüngere Bankkunden zeigen überdies besonderes Interesse an Zusatzleistungen, die es ihnen ermöglichen, flexibler zu reisen und gut auf damit verbundene Risiken vorbereitet zu sein: Mehr als die Hälfte (58 Prozent) der Auszubildenden und Studierenden sind an einem „Travelpaket“ interessiert, das sie in Fällen von Reiserücktritt und -abbruch, Unfall, sowie Gepäckverlust und -beschädigung absichert. ù Das geht aus einer von Vontobel Asset Management veröffentlichten Studie hervor. Demnach denken weltweit 73 Prozent der Sparer und Investoren, dass sich Unternehmen ethischer verhalten sollten. Doch nur 29 Prozent von ihnen wollen selbst nachhaltig anlegen. Die Befragten sehen Finanzberater in der Schlüsselfunktion, um die Thematik eines ethischen Anlageansatzes durch Aufklärungsarbeit an ein breiteres Publikum heranzutragen. Vor allem der Mangel an Informationen und verständlichen Fachbegriffen wirkt sich negativ auf die Investitionsentscheidungen von Sparern aus. So gaben 59 Prozent an, nicht zu wissen, dass sich Investitionsentscheidungen unter Berücksichtigung von ESG-Faktoren treffen lassen, obwohl fast die Hälfte von ihnen gerne mehr Informationen zum Thema ESG hätte. ù 6 08 // 2019

NEWS & TRENDS HYPOVEREINSBANK Hilfe für Benachteiligte Die HypoVereinsbank hat im Rahmen von Social Impact Banking ein bundesweites Trainings- und Förderangebot für junge Erwachsene und von sozialer Ausgrenzung bedrohte Menschen ins Leben gerufen. Mit der Initiative Social Impact Banking erweitert die Bank seit Anfang 2019 ihr soziales Engagement, indem sie Unternehmen und Organisationen, die einen gesellschaftlichen Nutzen stiften, unterstützt und finanziert sowie das Finanzwissen in der Bevölkerung stärkt. Damit unterstützt die Bank benachteiligte jungen Menschen beim Einstieg in den Arbeitsmarkt. Insgesamt 37 Finanzworkshops werden innerhalb der nächsten drei Monate in zwölf Städten von Volunteers des Instituts in Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen gehalten. Ein Pilotworkshop wurde bereits im Juni 2019 gemeinsam mit Joblinge in München durchgeführt. Jungen Erwachsenen wurde an zwei Tagen Finanz-Basiswissen zum Umgang mit Geld oder mithilfe von Vorträgen, interaktiven Übungen und Wissenstests vermittelt. Dieses Workshop-Konzept unterstützt das Ziel von Jobline, jungen Menschen neue Chancen zu eröffnen und diese auf dem Weg ins Berufsleben zu begleiten. ù ZAHL DES MONATS 225,53 So viele Euros haben Sparer laut dem Fachportal Tagesgeldvergleich.net in den ersten sieben Monaten dieses Jahres pro Kopf an Kaufkraft eingebüßt. STARKE KUNDENAUTHENTIFIZIERUNG Online-Händler nicht ausreichend vorbereitet Seit dem 14. September soll die starke Kundenauthentifizierung für mehr Sicherheit beim Bezahlen im Internet sorgen. Eine Studie des Forschungsinstituts ibi research belegt, dass sich ein Drittel der Online-Händler noch nicht genauer mit der starken Authentifizierung befasst hat, 28 Prozent kennen die gesetzlichen Anforderungen bisher noch nicht. ù AUS DER BANKENAUFSICHT Überarbeitung der FinaRisikoV Die BaFin hat einen Entwurf für eine Überarbeitung der FinaRisikoV zur Konsultation gestellt, zu dem die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) Stellung genommen hat. Die Überarbeitung betrifft die Meldung von Informationen zur Risikotragfähigkeit (ICAAP) und zum Liquiditätsrisikomanagement (ILAAP). Im Kern spricht sich die DK dafür aus, bedeutende Institute, die unter Aufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) stehen, von diesen Meldepflichten auszunehmen. Hintergrund sind laut BaFin Anpassungs- und Ergänzungsbedarf an Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA. Dies betrifft die EBA-Leitlinie 2016/10 zu den ICAAP- und ILAAP-Informationen, die für den aufsichtlichen Überprüfungsprozess zu erheben sind. EUROPÄISCHE MOBILE-PAYMENT-VEREINIGUNG Konkurrenz für Apple Pay Sieben führende europäische Zahlungssysteme haben sich zur European Mobile Payment Systems Association (EMPSA) mit Sitz in Zürich zusammengeschlossen. Durch EMPSA entsteht ein Netzwerk von Organisationen aus neun Ländern mit insgesamt rund 25 Millionen Mobile-Payment- Nutzern, rund einer Million Akzeptanzstellen in Handel, Gastronomie und Hotellerie sowie mehr als 350 angeschlossenen Banken. Ziel ist ein eigenes, nach europäischen Standards entwickeltes und europaweit gültiges System für mobiles Bezahlen als Gegengewicht zu außereuropäischen Systemen wie Apple Pay, die immer stärker in den Zahlungsverkehr Europas eindringen. Bei den Anbietern handelt es sich um Bluecode (Österreich, Deutschland), Twint (Schweiz), Swish (Schweden), Vipps (Norwegen), MobilePay (Finnland, Dänemark), Bancontact Payconiq (Belgien) und Sibs/MB Way (Portugal). EMPSA decke zum Start die gesamte DACH-Region (Bluecode, Twint), den nordeuropäisch-skandinavischen Raum (Swish, Vipps, MobilePay) sowie Belgien (Bancontact Payconiq) und Portugal (Sibs/MB Way) ab. ù 08 // 2019 7

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