News & Trends GESCHÄFTSKUNDEN Sinkt die Zahlungsmoral? Mehr als die Hälfte der deutschen Chemie-, Bau- und Transportunternehmen erwartet für 2023 eine Verschlechterung der Zahlungsmoral ihrer Geschäftskunden, so eine Umfrage des Kreditversicherers Atradius zur Zahlungsmoral in Deutschland. Befragt wurden rund 200 Unternehmen aus den Bereichen Chemie, Bau und Transport. „Die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen sorgen für eine tiefe Verunsicherung, denn die verlangsamten Zahlungsabläufe bei B2B-Kunden können zu anhaltenden Cashflow-Problemen führen“, analysiert Frank Liebold, Country Director Deutschland bei dem Kreditversicherer. Angesichts der Unsicherheiten wurden branchenübergreifend zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um den Cashflow zu sichern. Dazu zählte etwa in der Chemie, Zahlungen an Lieferanten hinauszuschieben, um flüssige Mittel im Unternehmen zu halten. ù Die Liquidität von Unternehmen könnte ernsthaft in Gefahr geraten. STUDIE Deutsche Banken hinken digital hinterher Deutsche Geldhäuser drohen den Anschluss an das weltweit gestiegene digitale Leistungsniveau des Bankensektors zu verlieren. Im internationalen Vergleich gibt es gerade für deutsche Institute einen enormen Nachholbedarf, wenn es um kundenzentrierte digitale Produkte geht. Laut einer neuen Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte hat sich die digitale Kundennähe hierzulande nicht verbessert – im Gegenteil: Konnten sich bei der letzten Studie zum digitalen Reifegrad vor zwei Jahren immerhin zwei deutsche Institute unter den besten zehn Prozent platzieren, so bleibt Deutschland diesmal außen vor. Die untersuchten 18 deutschen Banken liegen zum Teil deutlich hinter den internationalen Wettbewerbern zurück. Vor allem die digitale Aufrüstung sorgt weltweit für eine erhebliche Zunahme des Wettbewerbsdrucks im Banken-Sektor. Mehrere wichtige Erkenntnisse lassen sich aus der Analyse ableiten. Die Pandemie hat demnach den Bankensektor verändert. In allen Märkten sind die Erwartungen der Kunden an digitale Bankdienstleistungen gestiegen und liegen heute höher denn je zuvor. Der Abstand zu den Besten wächst. Der digitale Reifegrad nimmt allgemein im gesamten Bankensektor zu, vor allem Anbieter mit vollständig digitalen Lösungen in Bereichen wie Kontoeröffnung und Kartenverwaltung liegen hier vorn. Führende Institute werden zu Multi-Service-Plattformen mit Angeboten in Bereichen wie Mobilität, E-Government, Gesundheitswesen und Handel. Sie bauen Ökosysteme auf, die ihren Kunden eine einheitliche Sicht auf alle Konten bieten können. Zudem nimmt Embedded Finance zu. Angesichts der stetig wachsenden Bedeutung von E-Commerce implementieren Banken zunehmend Lösungen für den Online-Verkauf. Jürgen Lademann, Partner bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sagte: „Die weit verbreitete Trägheit deutscher Banken bei digitalen Angeboten und Services, die weltweit längst gängiger Standard sind, ist gefährlich für den Finanz-Standort Deutschland.“ ù DEUTSCHE BANK Netto-Null-Ziele veröffentlicht Die Deutsche Bank hat ihre Netto-Null- Ziele für die Jahre 2030 und 2050 für vier besonders kohlenstoffintensive Branchen – Öl & Gas, Energieversorger, Automobilbranche und Stahl – bekanntgegeben. Die Bank will die Summe der finanzierten Emissionen bis 2030 stark reduzieren. Die Ziele sind zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie des Geldhauses und spiegeln ihr Engagement wider, als Gründungsmitglied der Net Zero Banking Alliance ihren Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Das Institut folgt den gängigen Ansätzen der Bankenbranche. Ziel ist es, einen geordneten Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zu unterstützen. Zudem sollen Anreize für die Finanzierung von Technologien mit geringerer Kohlenstoffintensität und für glaubwürdige Transformationspläne in Firmen geschaffen werden. Die Ziele betreffen Branchen, die bei der Bank einen großen Teil der finanzierten Emissionen im Firmenkreditbuch von 250 Mrd. € ausmachen. ù 6 10 | 2022
NEWS & TRENDS ZAHLUNGSVERKEHR Degussa launcht die ComboCard Als eine der ersten deutschen Privatbanken gibt die Degussa Bank eine Kombination aus girocard und Debit Mastercard heraus und kann damit eine Alternative für die auslaufende Maestro- Funktion anbieten. „Durch einen frühen bankinternen Projektstart (Dezember 2021) sowie die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Bank-Verlag und Mastercard ist es gelungen, eine Pionierrolle in der deutschen Bankenlandschaft einzunehmen“, teilte die Bank mit. Die Kunden der Degussa Bank werden beim Tausch der Hauptauflage der bisherigen girocard mit der neuen ComboCard ausgestattet und können sich beim Bezahlen auf zwei Produkte stützen: die national weit verbreitete girocard in Kombination mit der internationalen Reichweite und den E-Commerce-Funktionen der Debit Mastercard. Die neuen ComboCards werden vollständig im Internet-Banking integriert sein. Bei Online-Zahlungen wird die Sicherheit durch die biometrische Freigabe der 3-D-Secure-Transaktionen weiter verbessert. Für Kunden bleiben die Konditionen von diesem Kartentausch unberührt, auch der Bargeldbezug an Geldautomaten des CashPools ist weiter kostenlos. ù ZAHL DES MONATS 15 Prozent der Banken in Europa werden ihren Investitionsstau im Technologiebereich nicht mehr bewältigen können, so eine Prognose des Forschungsunternehmens Forrester. KOLLAPS DER KRYPTOBÖRSE FTX Polizei der Bahamas ermittelt Die Polizei der Bahamas nimmt nach dem Insolvenzantrag der Kryptobörse FTX Ermittlungen auf. Nach dem Kollaps von FTX prüften Finanzermittler in Kooperation mit der Wertpapieraufsicht des Inselstaats, ob kriminelles Fehlverhalten vorliege, hieß es Berichten zufolge. Auf den Bahamas ist das globale Geschäft von FTX ansässig. ù AUS DER BANKENAUFSICHT BaFin warnt vor Fake-E-Mails Laut BaFin werden Verbraucher aktuell von Unbekannten kontaktiert, die sich als Mitarbeiter einer Finanzmarktaufsicht, Fasanenstraße 85, 10623 Berlin, ausgeben. Der Ba- Fin liegen E-Mails Betroffener vor, in denen die Kriminellen behaupten, dass sie mit der Osnabrücker Bundespolizei zusammenarbeiten und die persönlichen Daten der Betroffenen auf konfiszierten Festplatten von Betrügern gefunden hätten. Zur Unterstützung bei der Ermittlung sollen die Kontaktierten weitere Informationen in einem Online-Formular abgeben. In den E-Mails wird auch der Name und das Logo der Österreichischen Finanzmarktaufsicht (FMA) missbräuchlich verwendet. Die BaFin bittet Betroffene, derartige Angebote abzulehnen und Anzeige zu erstatten. ERWARTUNG DER DEUTSCHEN Sparverhalten wird sich ändern Die Bundesbürger sehen in den nächsten zwölf Monaten finanzielle Herausforderungen auf sich zukommen und rechnen damit, ihr Sparverhalten anpassen zu müssen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen europaweiten Studie des Informationsdienstleisters CRIF. Zwar sind sich deutsche Konsumenten sicher, auch künftig ihre Rechnungen (82 Prozent) und Mietzahlungen (92 Prozent) bedienen zu können, doch die Aussichten für die grundsätzliche Finanzlage sind schlecht. 37 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre finanzielle Lage verschlechtern wird. Immerhin mehr als ein Drittel der Befragten (35 Prozent) hält es für wahrscheinlich, sich einen Nebenverdienst zu suchen, um so die Finanzlage zu verbessern. Ein Darlehen kommt dagegen nur für die wenigsten in Frage. Zwei Drittel der Deutschen halten es für unwahrscheinlich, dass sie in den kommenden Monaten Schulden aufnehmen werden. Das gilt sowohl für Kredite von einem Finanzinstitut wie einer Bank (63 Prozent) als auch für geliehenes Geld von Freunden oder Familienmitgliedern (65 Prozent), hieß es. ù 10 | 2022 7
REGULIERUNG Nachgewiesene Kompetenz
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