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die bank 10 // 2018

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT 1 |

MARKT 1 | Bestandsaufnahmen und Herausforderungen ILAAP Schwerpunktprüfung Liquidität in den letzten zwei Jahren? Anpassungen bzw. Erweiterungen des ILAAP-Frameworks in den letzten zwei Jahren Groß Werden SREP-Anforderungen erfüllt? Klein 3 % 22 % 14 % 12 % 7 % 29 % 75 % 86 % 25 % 63 % 64 % Ja Nein Angekündigt Ja Nein Angekündigt Falls ja, wo wurden Änderungen vorgenommen? Handlungsbedarf in den unterschiedlichen ILAAP-Feldern Methodische Erweiterung 97 % Verbesserung Dokumentation 90 % Prozessuale Erweiterung 65 % IT-Erweiterung 52 % Strategische Anpassung 52 % Organisatorische Erweiterung 42 % Simulation/Stresstesting Intraday Liquidity Risk Dokumentation FTP Ökonomische Limite 18,1 32,1 32,0 28,6 39,3 50,0 50,0 45,0 60,7 64,0 Funding Mix Liquiditätsrisikostrategie Notfallkonzept Liquiditätspuffer 5,0 27,0 21,4 18,0 25,0 18,0 17,9 14,0 Groß Klein Quelle: Fragebogen zeb.Liquiditätsstudie 2017. Ergebnisse der organisatorischen Dimension Im organisatorischen Teil standen die IT-Ausstattung und Mitarbeiterkapazitäten im Fokus. In beiden Feldern haben viele Banken in den letzten Jahren im Umfeld Liquidität investiert und sind inzwischen größtenteils der Ansicht, erstmal gut aufgestellt zu sein. Die IT-Systeme für das Liquiditätsrisikomanagement wurden in den meisten Instituten erweitert und verbessert. So sind 68 Prozent zufrieden mit ihrer gegenwärtigen IT-Architektur. 69 Prozent der Banken haben – oftmals im Rahmen von BCBS 239 – ihre Datensilos vereinheitlicht und nutzen denselben Datenhaushalt für die interne Steuerung wie für das Meldewesen. Trotz der grundsätzlichen Zufriedenheit planen ca. 40 Prozent der Institute Erweiterungen ihrer Systeme oder Neuanschaffungen sowie die Nutzung neuer Technologien wie z. B. Robotic Process Automation. Ein Standard bezüglich der verwendeten Software für die Liquiditätsrisikosteuerung hat sich derweil nicht herausgebildet. Viele Institute haben in den letzten Jahren ihre mit Liquidität befassten Ressourcen ausgebaut, insbesondere im Risikocontrolling und im Meldewesen. Inzwischen sieht ein Großteil der Banken die Personalausstattung in den Bereichen Risikocontrolling, Treasury und Meldewesen als ausreichend an. FAZIT Die aktuelle Liquiditätsstudie zeigt auch im Vergleich zu den Untersuchungen aus den Jahren 2013 und 2015, dass die Banken sich in allen Aspekten der Liquiditätsrisikosteuerung sehr stark weiterentwickelt und kontinuierlich an ihrem Rahmenwerk gearbeitet haben. Die Basis ist insofern geschaffen, die Herausforderungen bleiben jedoch. Bezogen auf die Säule 2-Anforderungen (ILAAP) gibt es Handlungsbedarf über alle Aspekte hinweg, wobei den Themen Simulation / Stresstesting, Intraday-Liquiditätsrisikosteuerung und auch Dokumentation die höchste Aufmerksamkeit gegeben wird. Diese Themen werden auch im aktuellen ILAAP- Leitfaden der EZB in den Fokus gerückt. Insofern decken sich hier grundsätzlich die Einschätzungen der befragten Institute mit den Erwartungen der Aufsicht. Die weitere Verzahnung der gesamten Teilaspekte zu einem integrierten Rahmenwerk dürfte insbesondere die EZB-geprüften Institute intensiver beschäftigen. Auf Basis des EZB-Leitfadens ist von Aufsichtsseite mit strengeren Prüfungen zum ILAAP zu rechnen. Institute, die die Anforderungen dann nicht erfüllen, müssen mit SREP-Aufschlägen auf das Säule 1-Eigenkapital rechnen. 20 10 // 2018

MARKT 2 | Meldefrequenzen und Handlungsbedarfe Meldewesen Mögliche Frequenzen (alle Institute) 77 % 28 % 6 % 55 % 22 % 6 % 55 % 8 % 8 % 59 % 11 % 8 % 22 % 28 % 6 % 17 % 8 % 3 % 11 % 6 % 19 % 6 % 31 % LCR NSFR AMM Asset Encumbrance Funding Plans Täglich Wöchentlich Monatlich Quartalsweise Nicht relevant Handlungsbedarfe (alle Institute) 36 % 36 % 8 % LCR 6 % 8 % 25 % 28 % 22 % 11 % 6 % NSFR 6 % 31 % 26 % AMM 14 % 11 % 11 % 33 % 21 % 6 % 3 % 0 % Asset Encumbrance 22 % 19 % 16 % 6 % Funding Plans 16 % 1 (geringster Handlungsbedarf) 2 3 4 5 6 (höchster Handlungsbedarf) Quelle: Fragebogen zeb.Liquiditätsstudie 2017. Im Meldewesen können Institute immer noch Potenziale im Hinblick auf den Automatisierungsgrad heben. Zudem müssen sich die Institute in den Jahren 2019 und danach mit der Umsetzung von „Neu-Anforderungen“ wie der überarbeiteten LCR und der Einführung einer verbindlichen NSFR auseinandersetzen. Die personelle Ausstattung für das Liquiditätsrisikomanagement wurde in verschiedenen Bereichen ausgebaut und hat nun überwiegend eine hinreichende Größe und Qualität, um die vielfältigen Anforderungen zu erfüllen. Ebenso haben sich die IT-Landschaften deutlich weiterentwickelt, wobei es hier oftmals noch Potenzial insbe- sondere mit Blick auf die Automatisierung der Prozesse gibt. Autoren Bernhard Kretschmar ist Senior Manager im zeb in der Practice Group Treasury & ALM. Er leitet Projekte zu verschiedenen Fragestellungen im Bereich Finance & Risk, u. a. zum Thema Liquiditätsrisikomanagement. Dr. Adrian Schnitzler ist Manager im zeb in der Practice Group Risk & Advanced Methodology. Er leitet dort das Themencluster Liquiditäts- und ALM-Risiken. Zudem verantwortet er Projekte im Bereich Finance & Risk. 1 3. zeb.Liquiditätsstudie, Erhebung im 4. Quartal 2017 unter 36 Instituten aus Deutschland und Österreich. Die Institute wurden unterschieden nach dem Herkunftsland und ihrer Größe in Abhängigkeit vom bilanziellen Eigenkapital und der Systemrelevanz in der EU. Hierbei wurden Institute mit mindestens 3 Mrd. € Eigenkapital sowie EZB-beaufsichtigte Institute zur Gruppe der großen Institute gezählt. Alle anderen Institute wurden der Gruppe der kleinen Institute zugeordnet. 2 Für Bundling-Strategien bei Banken siehe Bauer/Wübker (2015), „Power Pricing für Banken“, 3. Auflage. 10 // 2018 21

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