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die bank 07 // 2016

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

ó FINANZMARKT Kein

ó FINANZMARKT Kein Staats-Support mehr Noch komplett im Staatsbesitz befindet sich Belfius; den 25 Prozent-Anteil an Fortis verkaufte der belgische Staat im Jahr 2014 an die französische Mutter BNP Paribas. Unterdessen hat die KBC- Group die erhaltene Kapitalspritze in vollem Umfang zurückbezahlt. Aufgrund der Umsetzung der Bankenabwicklungsrichtlinie (BRRD) in das nationale Recht dürfen Banken nicht mehr vom hohen Staats-Support ausgehen. Bereits im Oktober 2015 hat die Belgische Zentralbank die zusätzliche Kapitalanforderungen für die systemrelevanten Banken mit 1,5 Prozent festgesetzt. Gemäß der Notenbank soll mit den strikteren Vorgaben für die wichtigsten Institute die Wahrscheinlichkeit einer Schieflage der Banken verringert werden. Zudem sollen mit der zusätzlichen Forderung die Auswirkungen eines möglichen Konkurses auf die Wirtschaft des Landes besser reflektiert werden. Die Immobilienpreise haben sich in beiden Ländern in den letzten Jahren nur moderat erhöht. Die Erholung des Immobilienmarkts ist vor allem auf das gestiegene Verbrauchervertrauen in Verbindung mit Einkommenszuwächsen und einer sinkenden Arbeitslosigkeit zurückzuführen. Nicht zuletzt sorgt das Niedrigzinsumfeld für eine höhere Erschwinglichkeit von Immobilien. Auch im laufenden Jahr kann mit weiter steigenden Immobilienpreisen gerechnet werden, wenn auch mit nachlassender Dynamik. Für die Niederlande werden für 2016 und 2017 Steigerungsraten von jeweils drei Prozent erwartet. Nachdem die Hauspreise in Belgien in den letzten fünf Jahren real nahezu stagniert haben, wird für die nächsten beiden Jahre mit einem Anstieg von einem bzw. zwei Prozent gerechnet. 5 Gleichwohl ist die Neukreditvergabe im Bereich der Wohnbaufinanzierung seit August 2014 spürbar angezogen. Im Dezember 2015 lag die Wachstumsrate der Wohnbaukredite bei 4,3 Prozent. Fazit Die Banken sollten auch im laufenden sowie im kommenden Jahr von der soliden konjunkturellen Entwicklung profitieren. Aufgrund des zunehmenden Wettbewerbs könnten jedoch die Zinsmargen sukzessive unter Druck geraten und dadurch die Profitabilität belasten. Viele Banken konzentrieren sich als Folge des umfangreichen Deleveraging-Prozesses inzwischen nahezu auf den Heimatmarkt. Nur ING und KBC weisen noch nennenswerte internationale Exposures auf. ó 1 LBBW Research: Bankenmarkt Niederlande, April 2016. 2 Eurostat. 3 European Banking Authority, EBA. 4 DZ Bank: „Rabobank seit Jahresanfang mit neuer Struktur und neuen Zielen“. 5 S&P: „European Housing Markets Continue To Heal As Mortgage Rates Stay Low”. 2 Niederländische & Belgische Banken: Peer-Group-Vergleich Stand: 31.12.2015 Name Bilanzsumme Mrd. € Nettogewinn Mrd. € VSt-Gewinn Mrd. € CET1 Ratio % Lev-Ratio % Zinsmarge % RoE % CIR % NPL-Ratio % ING Bank 860,7 4,2 5,7 11,6 4,5 1,5 10,8 55,9 1,9 Rabobank 670,4 2,2 2,9 13,5 5,1 1,4 7,6 62,6 2,3 ABN Amro 390,3 1,9 3,2 15,5 3,9 1,5 12,0 62,0 1,2 SNS Bank 62,7 0,3 0,5 25,3 4,7 1,5 11,1 51,2 1,6 NIBC Bank 23,0 0,1 0,3 15,6 7,2 1,4 3,8 54,1 3,4 BNP Fortis 273,7 2,0 0,9 14,2 n. a. 2,2 8,2 58,1 1,7 KBC Group 252,4 2,6 2,5 15,2 5,4 2,0 15,5 54,6 5,3 Belfius 177,0 0,5 0,7 15,9 4,6 n.a. 6,3 63,9 n.a. Quelle: Eigene Recherchen, SNL, KBC Bank Lev-Ratio. 16 diebank 07.2016

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