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die bank 06 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

AUSLANDSERFAHRUNG Frauen

AUSLANDSERFAHRUNG Frauen wollen mehr ó Die meisten Frauen in der internationalen Finanzbranche wollen ihre Karriere durch eine Auslandsentsendung voranbringen. Allerdings setzen sich bislang weniger als ein Viertel der Unternehmen aktiv dafür ein. Frauen sind in diesem Bereich nach wie vor unterrepräsentiert, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC. Dabei ist die Perspektive auf eine Entsendung ins Ausland für 75 Prozent der befragten Arbeitnehmerinnen aus der Finanzbranche ein wesentliches Kriterium bei der Wahl ihres Arbeitgebers. 80 Prozent erklären, dass die Option auf eine berufliche Auslandserfahrung ein wichtiger Beweggrund sei, bei ihrem jetzigen Arbeitgeber zu bleiben. Doch treffen Frauen bei der Realisierung ihrer Karrierewünsche oft auf Hürden. Grund: stereotype Denkweisen. Als größtes Hindernis wird die weit verbreitete Auffassung angesehen, dass Frauen mit Kindern beruflich nicht im Ausland arbeiten wollen. Laut der Umfrage streben allerdings rund zwei Drittel der Frauen mit Kindern eine Entsendung an. Noch mehr Frauen (73 Prozent) wollen eine Zeit lang im Ausland arbeiten, bevor sie eine Familie gründen. Die Studie entkräftet außerdem das Vorurteil, dass Frauen die Standortwahl schwerer fällt als Männern. Vielmehr erklären sich rund 32 Prozent dazu bereit, überall zu arbeiten. REFORM DER BETRIEBSRENTE Schwarze Null möglich ó Deutschland braucht eine umfassende Reform der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Für diese Reform muss der Staat zwar zunächst investieren, langfristig finanziert sie sich allerdings selbst. Denn eine höhere Beteiligung an der bAV würde zu zusätzlichen Einnahmen führen. Diese unterteilen sich in unmittelbare Einnahmen aus nachgelagerten Steuern, Beiträgen zur Krankenversicherung der Rentner (KVdR) und einer Minderbelastung durch gesetzliche Rentenzahlungen sowie in mittelbare Einnahmen aus Umsatz,- sonstigen Verbrauchs- und Unternehmenssteuern. Für Unternehmen kann sich die bAV nach derzeitiger Gesetzeslage hingegen zu einem unkalkulierbaren Risiko entwickeln. Besonders im Fall klassischer Leistungszusagen bei einer ungünstigen Entwicklung der Zinssätze. Eine Beitragszusage, bei der Arbeitgeber und -nehmer einen Betrag in eine Anwartschaft auf Versorgungsleistungen vereinbaren, macht die bAV für Arbeitgeber kalkulierbarer und weniger riskant. Für Arbeitnehmer muss sich Sparen für das Alter jedenfalls lohnen. In der Ansparphase muss die bAV dafür mehr Rendite erzielen. In der Auszahlungsphase muss die Anrechnung auf die Grundsicherung beseitigt sowie die Belastung von bAV-Leistungen durch die gesetzliche Pflege- und Krankenversicherung reduziert werden. Nur so bleibt aus der bAV mehr netto übrig. ARBEIT 4.0 Führungskräfte wollen mehr Fehler machen ó Knapp zwei Drittel der deutschen Führungskräfte wollen im Zuge des digitalen Wandels eine Kultur der Fehlertoleranz in ihrem Unternehmen etablieren. Ziel sollte zudem sein, den Umgang mit Risiken auf die „digitale Agenda“ zu setzen und kreative Freiräume zu schaffen. Laut der Umfrage „Human Resources in der digitalen Transformation“ der metaBeratung GmbH hält es die Mehrheit der befragten Manager für wichtig, die Weichen der Unternehmenskultur neu zu stellen, um die Rahmenbedingungen für den digitalen Umbau zu verbessern. 73 Prozent wollen Freiräume schaffen, in denen die Mitarbeiter kreativ und innovativ an der digitalen Transformation arbeiten können. In diesem Zusammenhang sieht auch die Mehrheit der Manager den Umgang mit Risiken und Fehlern als wichtige Baustelle. Rund 60 Prozent sprechen sich dabei für eine Überwindung mangelnder Risikobereitschaft und die Etablierung einer Kultur der Fehlertoleranz aus. Fehler und Risiken müssen professionell einkalkuliert werden. „Wie eine Arbeitsweise mit Fehlertoleranz in der Praxis funktioniert, machen beispielsweise erfolgreiche Start-up-Gründer vor“, sagt Geschäftsführer Rainer Neubauer. Widerstandsfähige und selbstreflektierende Persönlichkeiten, die häufig in diesen Unternehmen arbeiten würden, ließen sich durch eigene Vorbehalte und Fehlern nicht lähmen, betont Neubauer weiter. „Oder anders gesagt: Durch Fehler sammelt man Erfahrungen, die als Basis für Wachstum und Weiterentwicklung nützlich sind.“ Was deutsche Führungskräfte auf ihre digitale Agenta setzen 100 % 90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 % mehr Freiräume für Kreativität und Innovation Quelle: metaBeratung 2016. Schaffung einer Kultur der Fehlertoleranz mangelnde Risikobereitschaft überwinden 70 diebank 06.2016

Beruf & Karriere Trends DIGITALER WANDEL Auch die Mitarbeiter sind gefordert ó Die Digitalisierung stellt nicht nur die Unternehmen vor große Herausforderungen. Auch für die eigenen Mitarbeiter ist eine solche Veränderung eine schwierige Situation. Denn viele sehen den eigenen Arbeitsplatz durch den digitalen Wandel bedroht. Dabei ist das Ziel nicht die Reduktion von Arbeitsplätzen, sondern die Optimierung bestehender Prozesse. Durch die Vernetzung aller Daten entlang der gesamten Supply-Chain wird die Arbeit jedes Einzelnen nicht nur effizienter, sondern auch effektiver gestaltet. Allerdings müssen sich Mitarbeiter auf die Digitalisierung einlassen, Gestaltungswillen und Verantwortungsbereitschaft zeigen. Durch die gebotene und geforderte Flexibilität und die zunehmend temporären Beschäftigungen, ist die Planbarkeit der beruflichen Zukunft jedoch stark eingeschränkt. Der Arbeitsmarkt wird schnelllebiger. Arbeitszeit und Freizeit verschwimmen aufgrund der räumlich und zeitlich flexiblen Arbeitszeitmodelle immer mehr. Beschleunigung und Unplanbarkeit stellen folglich die neuen Rahmenbedingungen für Organisation und Mitarbeiter dar. „Die Digitalisierung sorgt für zusätzliche Bewegung auf dem Arbeitsmarkt: klassische Arbeitsmodelle und Geschäftsprozesse werden mehr und mehr durch moderne, flexible Modelle abgelöst“, erklärt Yurda Burghardt, Geschäftsführerin der Kerkhoff Interim. WETTBEWERB SCHUL|BANKER Schweizer Jung-„Banker“ siegten ó Die Nachwuchs-Vorstände der Alpha Bank aus Sargans in der Schweiz haben das Finale von SCHUL|BANKER gewonnen. Auf den zweiten Platz kam die Fröndenberg Finanz Bank der Gesamtschule Fröndenberg, und das Team Cash & Co aus Viechtach sicherte sich Platz 3. Mehr als vier Monate lang haben die Schüler ihre virtuelle Bank durch die Untiefen des Markts manövriert und sich dabei nicht nur mit der Finanzwirtschaft beschäftigen müssen, sondern auch mit Fragen des Marketings oder der Personalplanung. Im Finale der 20 besten Teams gab schließlich die beste Bilanz den Ausschlag. Bei der Preisverleihung in Berlin betonte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbands, wie wichtig es sei, schon in jungen Jahren über wirtschaftliche Zusammenhänge Bescheid zu wissen. Die Schüler wissen nun, wie unternehmerisches Denken in einer Bank funktioniert. Ein erklärtes Ziel des Verbands ist es, dass mehr ökonomische Bildung an den Schulen unterrichtet wird. Die drei besten Schülerteams gewannen für ihre Schulen Geldpreise in Höhe von 4.000, 3.000 und 2.000 € sowie Sachpreise. FINANZTHEMEN Altersvorsorge Top, Immobilien Flop ó Rund die Hälfte aller Deutschen interessiert sich für Finanzthemen. Mit 61,7 Prozent ist das Interesse in den neuen Bundesländern größer als in den alten (54,2 Prozent), so das Ergebnis einer Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (Gfk). Spitzenreiter sind die Bundesländer Sachsen-Anhalt und Hamburg, das Schlusslicht bildet Schleswig-Holstein. Dabei legt ein Großteil der befragten Teilnehmer einen Akzent auf Fördermöglichkeiten wie Zulagen und Steuervorteile − eine Tendenz, die sich im gesamten Bundesgebiet abzeichnet. Auch das Thema Altersvorsorge steht klar im Fokus. In den meisten Bundesländern deutlich vor der Geldanlage, privaten Versicherungen oder Immobilien. Insgesamt gab jeder Dritte an, persönliches Interesse an diesem Thema zu haben. So einig sich die Befragten hinsichtlich der Altersvorsorge sind, so sehr unterscheidet sich die Meinung in Bezug auf Immobilien. Während in den neuen Bundesländern lediglich 8,5 Prozent das Thema für interessant halten, liegt der Anteil in den alten Bundesländern mit 15,9 Prozent fast doppelt so hoch. Allerdings gibt es ein über alle Ländergrenzen einheitliches Votum für mehr Finanzbildung − und deren Vermittlung durch Lehrer, spezialisierte Hochschuldozenten und Praktiker der Finanzbranche. 06.2016 diebank 71

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