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die bank 06 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

Beruf & Karriere Trends

Beruf & Karriere Trends FRAUENFREUNDLICHE AKTIEN Diversität im Index ó Als Orientierungshilfe für Anleger, die bei ihren Investitionen viel Wert auf Gender Diversität legen, hat die Börse Hannover nun den German Gender Index aufgelegt. Er umfasst 50 Aktien von deutschen Unternehmen, die bei der Unternehmensführung durch ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter in Vorstand und Aufsichtsrat hervorstechen. Der neue Index versteht sich als Wegweiser für Anleger, die bevorzugt Aktien solcher Unternehmen berücksichtigen wollen, die sich aktiv um die Besetzung der obersten Führungsebene mit Frauen engagieren. Die Auswahl der Aktien im Index erfolgt nach einem transparenten Verfahren. Die 300 größten deutschen börsennotierten Unternehmen werden bezüglich der definierten Liquiditätsanforderungen geprüft. Im zweiten Schritt wird der Anteil weiblicher und männlicher Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder dieser Firmen erhoben. Unternehmen mit einer paritätischen Besetzung erhalten die höchstmögliche Bewertung. Diversität im Vorstand wird doppelt so stark gewichtet wie die im Aufsichtsrat, da die Auswirkungen von Vorstandsentscheidungen für den Kurs des Unternehmens höher einzustufen sind. Die 50 Unternehmen mit der besten Gesamtbewertung werden in den Index aufgenommen. Die Zusammensetzung des German Gender Index wird fortlaufend überwacht, halbjährig überprüft und gegebenenfalls neu abgestimmt. PERSONALMANAGEMENT Banken suchen Programmierer ó Durch den digitalen Strukturwandel wächst auch der Bedarf an IT-Fachkräften im Finanzsektor. Zahlreiche Finanzunternehmen müssen veraltete Systeme und Infrastrukturen zeit- und kostenaufwendig modernisieren. Erste Umstellungen im Finanzsektor beschränken sich häufig auf den kundennahen Bereich. Interne Infrastrukturen und Prozessabläufe hingegen werden weiterhin größtenteils manuell verwaltet. Auch Verwaltungs- und Back-up-Systeme müssen im Rahmen einer einheitlichen Digitalisierungsstrategie weiterentwickelt werden. Zeitgleich verschärfen Aufsichtsbehörden die Anforderungen an die Risikomanagement- und Compliance-Abteilungen. Nach einer Erhebung von eFinancialCareers.de suchen Finanzhäuser sehr fokussiert Mitarbeiter, die die digitale Transformation mitgestalten. Aktuell gute Karten haben Bewerber, die spezifische Programmiersprachen beherrschen, Java- und J2EE-Kenntnisse liegen besonders hoch im Kurs. Die Institute benötigen zudem Change-Management-Spezialisten. Gefragt sind Transformationsberater mit hohem Detailwissen bei der Neuausrichtung von Back-Office-Funktionen oder für das Reporting im Compliance-Bereich. Viele Finanzhäuser wollen darüber hinaus ihre Risikoanalyse-Teams mit Programmierern bereichern. GUTES GEHALT UND VIELE FREIE TAGE Spitze in der Work-Life-Balance ó Deutsche Arbeitnehmer haben in Europa das beste Verhältnis aus Gehalt und Freizeit. Zwar liegt in einzelnen Ländern das Gehaltsniveau oder die Zahl der freien Tage höher, aber die Kombination aus beiden Werten ist hierzulande spitze. So verdienten Facharbeiter 2014 im Median 51.565 € und liegen damit auf dem fünften Platz nach der Schweiz, Dänemark, Luxemburg und Norwegen. Noch besser stehen Arbeitnehmer im mittleren Management da. Mit einem gemittelten Grundgehalt von 98.665 € erreichen sie den dritten Platz hinter der Schweiz und Luxemburg. Das ergab der „Global 50 Remuneration Planning Report“ von Towers Watson. Die deutschen Arbeitnehmer können sich aber nicht nur über gute Gehälter freuen, auch bei den Urlaubstagen belegen sie einen Spitzenplatz. Ein deutscher Arbeitnehmer hat nach einem Jahr Betriebszugehörigkeit im Schnitt 39 arbeitsfreie Tage im Jahr (inklusive der gesetzlichen Feiertage). Damit teilt sich Deutschland zusammen mit Schweden den fünften Platz. Mehr arbeitsfreie Tage gibt es nur noch in Russland, Finnland, Frankreich und Spanien. 56 diebank 6.2015

BEZÜGE STIEGEN UM EIN ZEHNTEL DAX-Chefs langten zu ó Zwei Jahre waren sie etwas bescheidener, aber 2014 stiegen die Bezüge der Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands um rund zehn Prozent an. Im Durchschnitt erhielt jeder DAX-CEO 5,9 Mio. € - Martin Winterkorn (VW) brachte es sogar auf 15,9 Mio. €. Bei Daimler ließ man sich den Chef 14,4 Mio. € kosten, und selbst die gelbe Post zahlt ihrem CEO 9,6 Mio. €. „Ärmster“ deutscher Vorstandschef ist laut der Geschäftsberichtsauswertung der Untenehmensberatung Hkp der Infineon-Manager Reinhard Ploss mit 1,99 Mio. €. Hintergrund dieser Entwicklung sind die überwiegend sehr guten Unternehmensergebnisse in den letzten Jahren. So erhöhte sich der durchschnittliche Gewinn der DAX-Unternehmen 2014 im Vergleich zu 2013 um 13,8 Prozent. Die Angaben zur nationalen Vergütungsrangreihe stützen sich auf die durch den Deutschen Corporate Governance Kodex (DCGK) für den Vergütungsausweis entwickelte neue Zuflusstabelle. Deren Nutzung ist erstmals für das Geschäftsjahr 2014 empfohlen. Sie ermöglicht einen Überblick über die einem Vorstandsvorsitzenden für ein Geschäftsjahr zugeflossene Vergütung. Außer Merck und BMW kommen alle DAX-Unternehmen dieser Empfehlung nach. International verglichen liegen die deutschen Manager damit im Maß. Quer durch Europa stieg die Vergütungen des Top Managements um 9,5 Prozent, in den USA um 11,9 Prozent. FRAUEN ARBEITEN EIN VIERTEL KÜRZER Gender Time Gap bleibt hoch ó Frauen arbeiten im Durchschnitt pro Woche neun Stunden kürzer als Männer in einem bezahlten Job. Dieser Arbeitszeitunterschied von insgesamt 23 Prozent in Deutschland ist zurückzuführen auf die ungleiche Verteilung von Frauen und Männern auf die einzelnen Arbeitszeitgruppen. Seit Anfang der 1990er-Jahre ist der sogenannte Gender Time Gap bei der Erwerbsarbeit deutlich gewachsen: Während die durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeiten der Männer nur geringfügig gesunken sind, haben die der Frauen mit zwölf Prozent kräftig abgenommen. Wichtigster Grund dafür: Heute gehen deutlich mehr Frauen einer Erwerbstätigkeit nach, die meisten zusätzlichen Stellen waren allerdings Teilzeitjobs. In den letzten Jahren ist der Arbeitszeitunterschied relativ konstant auf diesem hohen Niveau geblieben. Ein aktueller Report des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung zeigt, dass 64 Prozent der Männer in einer „Normalarbeitszeit“ zwischen 36 und 40 Stunden die Woche beschäftigt sind. Ein weiteres Fünftel arbeitet länger als 40 Stunden. Frauen hingegen verteilen sich wesentlich heterogener auf die einzelnen Arbeitszeitgruppen. Nur vier von zehn Frauen arbeiten im Vollzeitbereich zwischen 36 und 40 Stunden die Woche. Immer häufiger finden sich Frauen in den Arbeitszeitgruppen im Teilzeitbereich mit entsprechend geringeren Einkommenschancen. DER CRO IST NICHT MEHR NUR EIN SANIERER, SONDERN IMMER ÖFTER EIN WAHRES MULTITALENT Restrukturieren mit Persönlichkeit und Kompetenz ó Die Rolle des Chief Restructuring Officer (CRO) wandelt sich von der eines Sanierers in akuten Krisensituationen hin zu einem Interims-CEO, der zusätzlich auch strategische Verantwortung übernimmt. Unternehmen reagieren auf diese veränderte Bedeutung und beschäftigen deutlich mehr CROs, gleichzeitig nimmt die Zahl der Anbieter zu. In diesem Umfeld von höheren Anforderungen und härterem Wettbewerb ist es wichtig, das Anforderungsprofil des CROs zu schärfen, so eine aktuelle Studie über CROs von Roland Berger Strategy Consultants. Auch beim jüngsten CRO-Day in Berlin wurde über die Rolle der Restrukturierungs-Praktiker diskutiert. Umfrage und Roundtable erbrachten eine zentrale Erkenntnis: Während CROs früher hauptsächlich für die Sanierung von Unternehmen eingesetzt wurden, transformieren sie Unternehmen heute so früh, dass erst gar keine Rettung notwendig wird. Über drei Viertel der für die Studie Befragten gaben an, dass die Einsätze in den vergangenen zehn Jahren zugenommen haben – nicht, weil mehr Unternehmen vor einer Insolvenz stünden, sondern weil der Einsatzbereich der CRO umfangreicher wurde. Veränderte Anforderungen bedeuten auch Anpassungsbedarf hinsichtlich der Rolle des CROs. Im Mittelpunkt seiner Bemühungen steht der gesunde Teil des Unternehmens und die Frage, wie dieser wieder wettbewerbsfähig werden kann. Dazu muss er das gesamte Spektrum unternehmerischer Aufgaben beherrschen, unter anderem Finanzierung, Kostensenkungen, Change- und Stakeholder Management. So wird der CRO zum Kurzzeit-CEO, der im Zentrum eines Netzwerks unterschiedlicher Stakeholder steht, und agiert als Moderator in einem Geflecht widerstreitender Interessen. Nur wenn es ihm gelingt, das Vertrauen der Stakeholder zu gewinnen, kann er erfolgreich sein, darüber sind sich Teilnehmer der Umfrage und Roundtable-Besucher einig. Als Identifikationsfigur des Turnarounds benötigt der unternehmerische CRO ein besonderes Profil hinsichtlich Persönlichkeit, Kompetenz und Organisation. Er muss verstehen, was zum erhaltenswerten Kern eines Unternehmens gehört und wo Ressourcen neu zugeordnet werden müssen. Dazu gehören die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, die Fähigkeit, unternehmensspezifische Lösungsansätze zu entwickeln und umzusetzen, sowie Erfahrung als Führungskraft. Zudem sind Branchenkenntnisse und juristisches Überblickswissen von Vorteil. 6.2015 diebank 57

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