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die bank 05 // 2017

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

NACHLESE FOTONACHLESE |

NACHLESE FOTONACHLESE | BANKENAUFSICHTSKONFERENZ 2017 6. Bankenaufsichtskonferenz Immer wieder neu und vor allem immer mehr – die Menge an aufsichtlichen Regulierungsthemen ist unüberschaubar. Nicht einmal die BaFin, die Bundesbank oder die Verbände können die Zahl der geltenden Regeln beziffern. Etwas Licht ins Dunkel brachte die 6. Bankenaufsichtskonferenz in Köln mit dem Schwerpunkt auf CRD V / CRR II. Im Fokus standen u. a. das neue europäische Marktrisikoregime und Anforderungen stabiler Refinanzierung. Prof. Dr. Hermann Schulte-Mattler. Dr. Sven Ludwig, FIS Global. Michael Fuchs, BaFin. Peter Zach, Wüstenrot Bausparkasse. Dr. Andreas Walter, Schalast & Partner Rechtsanwälte. Prof. Karl Dürselen, Fernuniversität Hagen. Christian Schuler, Deutsche Bundesbank. Marita Averdieck. 66 05 // 2017

BÜCHER Bücher MICHAEL RITZAU DIE GROSSE FONDSLÜGE. FALSCH BERA- TEN VON FINANZTEST, SPARKASSEN, BANKEN UND CO. Marburg, Tectum Verlag 2016, 238 S., 19,95 €, ISBN 978-3-8288-3728-7. Anleger in Deutschland verlieren durch systematische Fehlberatung beim Fondskauf Jahr für Jahr Milliarden Euro. Sie investieren in vermeintliche Spitzenfonds, die in Wahrheit reine Zufallsgewinner sind. Dies ist zumindest die These dieses Buchs, das kostengünstige Indexfonds (ETFs) als einzige empfehlenswerte Kapitalanlage betrachtet. Michael Ritzau, bankenunabhängiger Honorarberater, sieht in der Fondsbranche eine systematische Maschinerie, an der Banken und Sparkassen, Aufsichtsbehörden, Medien sowie Ratingagenturen wie Morningstar, Feri oder Lipper ebenso beteiligt sind wie die Stiftung Warentest, um Anleger in teure Spitzenfonds zu lotsen. Fondsratings betrachtet der Autor als völlig nutzlose Empfehlungen, die einzig Marketingzwecken der Fondsgesellschaften dienen. Die Stiftung Warentest (Finanztest) wird keiner generellen Kritik unterzogen, wohl aber deren Empfehlungsstrategie bei aktiven Fonds. Ritzau vertritt eine radikale Perspektive des Verbraucherschutzes mit einer recht einfachen Quintessenz, nach welchen Kriterien Anleger ihre Fonds stattdessen auswählen können: die laufenden Kosten. Das Einzige, was mit einer gewissen Zuverlässigkeit vorhersage, welche Investmentfonds in Zukunft am besten abschneiden werden, seien ihre laufenden Kosten. Im Fondsvertrieb der Kreditinstitute verortet der Autor einen Systemfehler, der durch Provisionsmodelle den Vertrieb geradezu dazu zwingt, möglichst teure Produkte zu verkaufen. Eine indirekt über Provisionen bezahlte Beratung könne aufgrund des Interessenkonflikts bei den Kosten deshalb nichts taugen. Am Ende der Argumentation steht dann folgerichtig das Honorarberatungsmodell. Dass Banken ihren Kunden so gut wie nie kostengünstige ETFs anbieten, ist allerdings eine pauschale Unterstellung. Bei den Sparkassen konstatiert der Autor sogar eine generelle Weigerung, ETFs an Privatkunden zu vermitteln. Der Vorwurf, dass die Indexfonds der Deutschen Bank (DB X-Trackers) systematisch vor Privatkunden versteckt würden (S. 37-38), lässt sich nicht aufrechterhalten. Dem steht eine aktive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit entgegen, für welche die Deutsche Bank eigens eine PR-Agentur beauftragt hat und mit der Presseabteilung der Deutschen Börse kooperiert. Allein im Jahr 2016 wurden in diesem Kontext über 20 Kommunikationsmaßnahmen ergriffen. Zu Recht wird dagegen u. a. das Modell der verkappten Indexfonds kritisiert, bei denen hohe Gebühren nur einem minimalen aktiven Management gegenüberstehen, sowie doppelte Gebührenstrukturen bei Dachfonds. Richtigerweise wird ein zentrales Problem in der mangelnden ökonomischen Bildung gesehen, die in Finanzfragen Fehlern bei der Kapitalanlage überhaupt erst die Türen öffnet. Die von Ritzau kritisierte Rolle des Lobbyismus ist jedoch insofern zu einseitig, da insbesondere der Bankenverband mit dem Projekt „SchulBank“ ein hohes Engagement bei der Behebung dieses Missstands zeigt. Unterm Strich ist dieser Band ein absolut lesenswertes, hochkritisches Buch, dessen Thesen allerdings zeitweise stark überspitzt herüberkommen und zumindest in Einzelteilen einer Prüfung nicht immer vollends standhalten. Stefan Hirschmann MARCUS W. MOSEN / JÜRGEN MOOR- MANN / DIETMAR SCHMIDT (HG.) DIGITAL PAYMENTS – REVOLUTION IM ZAHLUNGSVERKEHR Frankfurt School Verlag 2016, 428 S., 69,90 €, ISBN: 978-3-95647-073-8 Der Zahlungsverkehr (ZV) befindet sich in einem tiefgehenden Wandel und liefert aktuell einige der interessantesten Themenbereiche der Finanzbranche: Disruptive Veränderungen wie Instant Payment, bargeldloses Bezahlen mit dem Smartphone, die Blockchain-Technologie, Data Analytics und vieles mehr. Der ZV wird zur Drehscheibe wirtschaftlicher Aktivitäten auf Händler- und Konsumentenseite, zur Kommunikations- und Transaktionsschnittstelle zum Kunden. Was aber sind aber „Digital Payments“ eigentlich? Die Herausgeber haben 30 Fachbeiträge zusammengestellt, in denen hochkarätige Autoren dieser Frage auf den Grund gehen. Dabei gliedert sich das Werk in drei Teile: Zunächst werden aktuelle Entwicklungen des Digital Payments beleuchtet, wobei institutionelle, regulatorische, betriebswirtschaftliche und technolo- gische Aspekte im Vordergrund stehen. Danach geht es um Auswirkungen auf tradierte Geschäftsmodelle und Zahlungsverfahren und schließlich um die Nutzung von Daten im Kontext des digitalen Zahlungsverkehrs. Die Digitalisierung verändert komplette Geschäftsmodelle und liefert den Nährboden für eine immense Innovationsrate, die zahlreiche Wettbewerbssituationen entstehen lässt. Das Fachbuch bewertet diesen Umbruch. Neben Universitätsprofessoren und leitenden Angestellten aus deutschen Bankhäusern kommen hier Berater und Praktiker, Vertreter von Zahlungsdienstleistern und aus dem Handel zu Wort und stellen die wichtigsten Trends und Entwicklungen vor. Das Buch sei jedem empfohlen, der sich einen Überblick über die anstehenden bzw. laufenden Projekte im Zahlungsverkehr verschaffen möchte. Red. KLEIN ABGABENORDNUNG: AO Verlag C.H.Beck, 13., völlig neubearbeitete Auflage 2016, Buch XXXVI , 2.222 S., 99,- €, ISBN 978-3- 406-68760-0 Insbesondere aufgrund von zahlreichen Gesetzesänderungen ist 2016 die 13. Auflage des „Klein, Abgabenordnung“ erschienen. Einzuarbeiten waren u. a. das Steueränderungsgesetz 2015 (BGBl. I 2015, S. 1679) und das Gesetz zur Neuorganisation der Zollverwaltung (BGBl. I 2015, S. 2178). Da das Gesetz zur Modernisierung des Besteuerungsverfahrens vom 18. Juli 2016 (BGBl. I 2016, S. 1679) erst im Sommer 2016 verkündet wurde und grundsätzlich erst zum 1. Januar 2018 in Kraft tritt, konnte es im vorliegenden Kommentar noch nicht berücksichtigt werden. Wie schon die Vorauflage glänzt der Klein durch eine detaillierte und tiefgehende Kommentierung. Die Passagen zur Steuerhinterziehung (§§ 369 ff.), die Prof. Dr. Markus Jäger (Richter am BGH) kommentiert, lesen sich wie ein umfassendes Lehrbuch. § 370 AO wird alleine in 485 Randnummern kommentiert. Die Neuauflage des Klein ist daher uneingeschränkt zu empfehlen und für Steuerberater, Finanzrichter, Mitarbeiter in der Finanzverwaltung, alle Anwälte und Staatsexaminanden uneingeschränkt zu empfehlen. RA Dr. Daniel Hoffmann 05 // 2017 67

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