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die bank 04 // 2022

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT NFR-STRESSTEST IM

MARKT NFR-STRESSTEST IM RAHMEN DER PANDEMIE MIT FOKUS AUF VERHALTENSRISIKEN Institute müssen Risiken vorbeugend steuern 32 04 | 2022

SCHWERPUNKT OPRISK-FORUM MARKT Die mit der Covid-19-Pandemie verbundenen Herausforderungen können für Banken zu einer erhöhten Gefährdung durc h Ve rhaltensrisiken f ühre n . Dazu t ra gen neben dem Marktumfe l d auch Ve ränderungen im Betriebs- und Kontrollumfeld bei. Unter diesem Fokus beschäftigt sich der Autor mit den Herausforderungen, denen sich Finanzinstitute bei der Durchführung von Stresstests im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Risiken (NFR) stellen müssen. Als sich Covid-19 im Frühjahr 2020 weltweit auszubreiten begann, bestand der Hauptaktionspunkt der verschiedenen Finanzinstitute darin, ihre Portfolios aufgrund der staatlich verordneten Lockdowns mit ihren nachteiligen Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft einem Stresstest auszusetzen. Es war dabei von entscheidender Bedeutung, sich Klarheit über die potenziellen Auswirkungen auf die Bilanz- bzw. Kapitalposition zu verschaffen. In diesem Beitrag sollen die Herausforderungen, denen sich die Finanzinstitute bei der Durchführung von Stresstests im Zusammenhang mit nichtfinanziellen Risiken (NFR) stellen müssen, beleuchtet werden – entweder isoliert oder auf einer aggregierten und integrierten Ebene, da dies entscheidend ist, um ein vollständiges Verständnis zu erhalten, welchen Risiken das Institut möglicherweise signifikant ausgesetzt ist. Das Hauptaugenmerk soll hierbei auf die Verhaltensrisiken gesetzt werden. Dieses Risiko im Sinne des unprofessionellen bzw. unsachgemäßen Geschäftsgebarens von Individuen wird im Englischen mit Conduct Risks beschrieben, was hier im Folgenden als Begrifflichkeit verwendet werden soll. Als Auslöser zählen u. a. schwach ausgebildete Überwachungssysteme und komplexe Prozesse, die menschliche Fehler oder Fehlverhalten fördern. Diese Verhaltensrisiken entstehen in Finanzinstituten aufgrund der Art der verschiedenen Beziehungen, von denen insbesondere die Kundenbeziehungen viele Treuepflichten enthalten: Generelle Pflichten bestehen u. a. hinsichtlich des Einflusses, den die Finanzinstitute auf die lokalen, regionalen und globalen Finanzmärkte ausüben. Beispiele hierfür sind Übervorteilung beim Wertpapierhandel oder die Weitergabe wesentlicher nicht öffentlicher Informationen an unberechtigte Dritte. Darüber hinaus sind bspw. auch Versäumnisse beim Know-your-Customer- und Client-Lifecycle- Prozess 1 als ein Schlüsselrisiko anzusehen. Conduct Risk ursächlich für institutsspezifische Verluste Banken haben sich schon immer mit dem Conduct Risk beschäftigen müssen. In den Jahren seit der Finanzkrise ist das Conduct Risk jedoch zunehmend in den Fokus geraten, da die lokalen Aufsichtsbehörden entsprechende Anforderungen zur Risikominderung an die verschiedenen Arten von Fehlverhalten stellen. Die mit der Covid-19-Pandemie verbundene gesundheitliche und wirtschaftliche He- 04 | 2022 33

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