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die bank 04 // 2016

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

ó IT & KOMMUNIKATION

ó IT & KOMMUNIKATION Bankenaufsicht ist dagegen von zentraler Bedeutung, mögliche Risiken von Anfang an im Blick zu behalten. Aus Sicht der Regulatoren sollen vor allem der Datenschutz bei den Transaktionen gewährleistet und Systeme gegen Cyberangriffe geschützt werden. 2 Auch die Einhaltung der Gesetze und Verwaltungsvorschriften zur Geldwäschebekämpfung, zu Governance und Compliance sowie für Clearing und Settlement muss sichergestellt werden. Hier könnte gerade das Fehlen einer zentralen Verhaltens- oder Vorschrifteninstanz Probleme bereiten. fl Wer sich mit den technologischen Details der Blockchain auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass ihre Funktionsweise leicht zu verstehen ist. Bislang geben Non-Banks und FinTechs hinsichtlich der Entwicklung und Nutzung der Distributed-Ledger-Technologie den Ton an, doch warum sollten nicht auch Banken in der Lage sein, die Blockchain zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen? Es ist keinesfalls ausgeschlossen, dass die Finanzbranche in einem gemeinschaftlich koordinierten Prozess eigene blockchain-basierte Lösungen entwickelt, die auf ihr individuelles Geschäft Anwendung finden. Schon heute unternehmen etliche Banken größere Anstrengungen, brauchbare Blockchain-Lösungsansätze zu schaffen. Arbeitsgruppen wie R3 C3V (Receive) entwickeln Anwendungen, mit denen die Blockchain für Banken konsortial standardisiert werden soll. Unter dem Dach des FinTech-Unternehmens R3 engagieren sich dabei u. a. die Bank of America, Barclays, die Deutsche Bank, die Commerzbank und die UBS, um eine Kooperation im Bereich virtueller Währungen und der DLT auf die Beine zu stellen und Standards für blockchain-basierte Technologien auszuarbeiten. Außerdem entstehen innerhalb der Institute zunehmend mehr Blockchain-Labs, die dazu beitragen sollen, den Entwicklungsprozess von Blockchain-Ansätzen zu beschleunigen und in die Bank zu integrieren. Unkompliziert, günstig und kompatibel Warum erscheint ausgerechnet die Blockchain so empfehlenswert für die Umsetzung neuer kostenstrategischer Ansätze wie das NBT-Modell? Die Antwort lautet: Sie ist unkompliziert, günstig und kompatibel. Wer sich mit den technologischen Details der Blockchain auseinandersetzt, wird schnell feststellen, dass ihre Funktionsweise vergleichsweise leicht zu verstehen ist – zumal der Kunde einen Unterschied oder eine Veränderung im Verhältnis zu seiner Bank voraussichtlich nicht bemerken dürfte. Der Ansatz erscheint lediglich aufgrund der vielen Anwendungsgebiete kompliziert, doch das Grundprinzip hinter der Blockchain ist weder komplex, noch schwer greifbar, sondern folgt einer schlichten Logik. Als unabhängige internetbasierte Technologie agiert die Blockchain höchst kompatibel mit den bestehenden Systemen der Bank. Das laufende Geschäft wird weder gefährdet, noch eingeschränkt. Im Gegenteil: Die Integration kann Schritt für Schritt erfolgen, sodass die Kunden keine offensichtlichen Veränderungen während der Umstellung wahrnehmen werden. Im Grunde steht die Bankwelt vor einer Win-Win Situation: 1. Selektive Ablösung von komplexen Legacy-Systemketten und eine Vereinfachung der Systemlandschaft und -infrastruktur. 2. Beschleunigung bisher manueller und komplexer Prozesse. 3. Freisetzung bisher ausgelasteter Kapazitäten und Generierung neuen Geschäfts. 4. Senkung der allgemeinen Kostenbasis. 5. Stärkung der Kundenbeziehungen, da altes Geschäft schneller und effizienter bedient und dem Kunden ein positives Erlebnis vermittelt werden kann. Fazit Die Blockchain ist der optimale Partner, um strategische Ansätze, wie das New Business & Technology Portfolio Framework (NBT)- Modell effektiv und effizient umzusetzen. Sie ist die Technologie, die die Kostenbasis kurzfristig senken kann und damit Ressourcen und Kapazitäten freisetzt, um sich auf neue Geschäftsideen zu konzentrieren. Die Blockchain dürfte sich mittel- bis langfristig flächendeckend durchsetzen. Die Banken haben mittlerweile den Sinn und Nutzen hinter dem technologischen Ansatz verstanden und lernen, die Blockchain für sich und ihre Kunden mehr und mehr zu erschließen. Es gilt nur noch, den richtigen Pfad auf dem Weg zu neuer Technologie und neuem Geschäft (New Business/New Tech) einzuschlagen. ó Autor: Bernd Richter ist Partner bei Capco für Capital Markets und Banking. 1 Quelle: Bank for International Settlement (BIS) 2014, Trade finance: development and issues, mit Zahlen auf Basis des Jahres 2011. 2 Vgl. Luisa Geiling: Distributed Ledger, in: BaFin-Journal 2/2016, S. 28ff. 64 diebank 04.2016

Blockchain Zukunft oder Ende des Bankings? Gemeinsame Umfrage von Cofinpro und IT Finanzmagazin

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