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die bank 03 // 2022

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends SPAREN IN

News & Trends SPAREN IN ZEITEN DER INFLATION Mehr Risiko wagen! Berücksichtigen Verbraucher die Inflation bei ihrer Anlageentscheidung genügend? Je höher die Preise für Produkte und Dienstleistungen klettern, desto stärker schrumpft der Wert der Rücklagen, die auf dem Giro- oder Tagesgeldkonto liegen. 30 Prozent der Sparer sind davon überzeugt, dass ihr Geld inflationssicher angelegt ist, und belassen es daher dort, wo es ist, so eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank. 17 Prozent der Befragten planen, ihre Ersparnisse auf gewinnbringende Anlageformen umzuschichten. „Um Renditen jenseits der Inflationsrate zu erzielen, müssen Sparerinnen und Sparer im derzeitigen Zinsumfeld ein Anlagerisiko in Kauf nehmen und einen Teil ihrer Ersparnisse langfristig anlegen – zum Beispiel in einem breit gestreuten Investment- oder Indexfonds“, erklärte Katrin Chrambach von der Postbank. ù 30 Prozent der Sparer glauben, dass ihr Geld inflationssicher angelegt ist. ZAHLUNGSVERKEHR Visa und Mastercard stoppen Russland-Geschäft Die beiden größten Kreditkartenanbieter der Welt, Visa und Mastercard, haben vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs angekündigt, ihre Dienste in Russland einzustellen. Mastercard erklärte: „Diese Entscheidung resultiert aus unserer jüngsten Maßnahme, mehrere Finanzinstitute aus dem Mastercard-Zahlungsnetzwerk auszuschließen, wie es von den Regulierungsbehörden weltweit gefordert wird.“ Mit dieser Maßnahme werden Karten, die von russischen Banken ausgegeben werden, nicht mehr durch das Netzwerk des Anbieters unterstützt. „Und jede Mastercard, die außerhalb des Landes ausgegeben wird, funktioniert nicht bei russischen Händlern oder Geldautomaten.“ Die Europäische Union (EU) schloss sieben russische Banken vom Zahlungssystem Swift aus. Das geht aus den Sanktionsbeschlüssen hervor, die mit der Veröffentlichung im EU-Amtsblatt in Kraft traten. Von Swift ausgeschlossen werden die russische Bank VTB sowie die Kreditinstitute Novikombank, Bank Otkritie, Promsvyazbank, Rossiya Bank, Sovcombank und VEB. Die Sberbank als größte Bank Russlands sowie die Gazprombank des staatlichen Gaskonzerns sind nicht betroffen. Dr. Andrea Baronchelli, außerordentlicher Professor an der Londoner City University, erklärte, dass das Deplatforming Russlands langfristig einen Bumerang-Effekt zum Nachteil des US-Dollars haben könne: „Ein solcher Schritt wird China, Russland und andere nicht-westliche Länder dazu veranlassen, ihre Bemühungen um den Aufbau alternativer Zahlungssysteme zu beschleunigen, die ihre strategischen Interessen schützen würden.“ Der Präsident des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) e.V., Christian Sewing, sieht nach dem Swift-Ausschluss Russlands nur geringe Gefahren für den Finanzmarkt. Die deutschen Institute hätten seit 2014 ihr Engagement in Russland deutlich reduziert. Als Reaktion auf den Angriff hätten zahlreiche Banken hervorgehoben, für den Notfall gerüstet zu sein, so der BdB. ù BANKENPLANSPIEL Finalisten stehen fest Die 84 Finalisten des Bankenplanspiels Schulbanker stehen fest. Insgesamt haben 2.472 Schülerinnen und Schüler an dem Planspiel des Bankenverbands teilgenommen. Zum ersten Mal seit 2019 findet die Preisverleihung wieder persönlich statt. Seit November sind die Mädchen und Jungen die Chefs ihrer eigenen virtuellen Banken: Sie haben Bilanzen analysiert, Kredite vergeben und Aktienpakete geschnürt. „Über 2.000 Schülerinnen und Schüler haben mit Spaß an der Sache, Teamgeist und Weitsicht in den letzten Monaten ihre eigene virtuelle Bank geführt. Hierbei haben sie wertvolle Erfahrungen sammeln dürfen“, erklärte BdB- Hauptgeschäftsführer Christian Ossig. Vom 7. bis 8. Mai 2022 treten die Finalisten in Berlin gegeneinander an. Die Gewinner werden dann am 9. Mai auf einer Preisverleihung in Berlin bekannt gegeben. Sie dürfen sich auf Geldpreise in Höhe von 4.000, 3.000 und 2.000 € für ihre Schulen sowie 500, 400 und 300 € für ihr Team freuen. ù 6 03 | 2022

NEWS & TRENDS 2020 Kartengeschäft in DE stagniert Die pandemiebedingten Lockdowns haben 2020 deutliche Bremsspuren im Kartengeschäft hinterlassen. Der Kartenumsatz in Deutschland stieg nur minimal um 0,2 Prozent auf 402,7 Mrd. €. Die Anzahl der Kartentransaktionen stieg dagegen um 11,5 Prozent auf 8,3 Milliarden. Die Endverbraucher setzen ihre Debit- und Kreditkarten immer mehr für die Zahlung kleinerer Geldbeträge ein. In keinem Jahr zuvor sank der Durchschnittsbon einer Kartenzahlung so rapide wie 2020 (von ca. 54 € auf ca. 48,50 €). Dies ist ein deutliches Indiz dafür, dass die Kartenzahlung das Bargeld in einem hohen Umfang an der Kasse verdrängt hat. Die unbegründete Angst, sich mit Bargeld zu infizieren, trug stark dazu bei, so die PaySys Consultancy GmbH. Traditionell ein wichtiger Treiber für den Kartenumsatz ist das Wachstum der Konsumausgaben. Pandemiebedingt fiel dieses Wachstum im Jahr 2020 aus, es war sogar ein Rückgang zu verzeichnen. Gemessen an den Konsumausgaben, die in Deutschland für Kartenzahlungen potenziell geeignet sind, steigt der Anteil der Karten seit Jahren – und das auch im Jahr 2020 (von 42,3 Prozent auf 46,4 Prozent). ù ZAHL DES MONATS 5,9 Milliarden Transaktionen verzeichnete die girocard im Jahr 2021, ein Plus von rund 8 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020, wie die Euro Kartensysteme GmbH mitteilte. PANDEMIE Bundesbank erhöht Risikovorsorge Die Deutsche Bundesbank hat für das Jahr 2021 ein ausgeglichenes Jahresergebnis vorgelegt. Wie im Vorjahr führte sie keinen Gewinn an den Bundeshaushalt ab. Bundesbankpräsident Joachim Nagel begründete dies mit der notwendigen weiteren Aufstockung der Risikovorsorge aufgrund der geldpolitischen Notfallmaßnahmen im Zuge der Pandemie. ù AUS DER BANKENAUFSICHT BaFin hat 2022 sechs Hauptrisiken im Fokus Die BaFin hat für das laufende Jahr 2022 insgesamt sechs Hauptrisiken für die deutsche Finanzbranche identifiziert, mit denen sie sich prioritär befassen möchte. Das geht aus ihren jüngst veröffentlichten „Risiken im Fokus der BaFin“ hervor. In ihrem ab sofort jährlich erscheinenden Bericht, der die früheren „Aufsichtsschwerpunkte“ der Bundesanstalt ersetzen solle, erläutert die Finanzaufsicht, wie sie die aktuelle Risikolage einschätzt und was sie unternimmt, um die Risiken an den Finanzmärkten einzudämmen. Damit will die Behörde zugleich Fortschritte bei der Erreichung ihrer Mittelfristziele machen, die sie sich für die Jahre 2022 bis 2025 gesetzt hat, hieß es in einer aktuellen Mitteilung der Aufsicht. EZB Wachsende Kritik an der Niedrigzinspolitik Die Kritik an der Niedrigzinspolitik der EZB wird immer deutlicher: Mittlerweile sind 60 Prozent der Deutschen der Ansicht, dass dies der falsche Weg ist. 2021 waren es nur 41 Prozent. Die Angst vor einer Inflation und einem sinkenden Lebensstandard nimmt stark zu. Noch immer ist Sicherheit das wichtigste Anliegen der Menschen bei der Geldanlage (52 Prozent), jedoch steigt gleichzeitig die Risikobereitschaft (2022: 44 Prozent, 2021: 34 Prozent). Diese Ergebnisse lieferte eine Studie, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM) vom Meinungsforschungsinstitut Forsa durchführen ließ. Steigende Alltagskosten und die damit einhergehende Entwertung der Geldanlagen – eine Sorge, die immer mehr Deutsche umtreibt. Mittlerweile fürchten 68 Prozent der Bürger die Folgen der Inflation, im Jahr zuvor waren es 8 Prozentpunkte weniger (2021: 60 Prozent). Auch die Angst, den eigenen Lebensstandard nicht halten zu können, nimmt stark zu. Während sich 2021 weniger als die Hälfte der Befragten darum sorgte (41 Prozent), sind es 2022 schon 48 Prozent. ù 03 | 2022 7

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