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die bank 03 // 2021

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MARKT GLOBALE

MARKT GLOBALE INVESTMENTBANKEN GUTE AUSSICHTEN FÜR DAS KAPITALMARKTGESCHÄFT Dank der Sonderkonjunktur im Investmentbanking (IB) verharrten die Erlöse aus dem Kapitalmarktgeschäft 2020 auf einem hohen Niveau. Die hohen Gewinne im globalen Investmentbanking sind eine Folge der gestiegenen Volatilität im 1. Halbjahr sowie Kapitalerhöhungen und Neuverschuldung im 2. Halbjahr. Wegen des inzwischen breit diversifizierten Geschäftsmodells scheinen die Investmentbanken gut genug positioniert zu sein, um mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten umzugehen, die wohl auch im laufenden Jahr auftreten werden. 8 03 // 2021

MARKT Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie waren die Aussichten für die Erträge im Investmentbanking für das Jahr 2020 gedämpft, wobei einige Auswirkungen rund um die US-Wahl im letzten November erwartet wurden. Doch als sich das Corona- Virus Anfang des Jahrs zu einer Pandemie entwickelte, änderten sich die Ertragsaussichten, da die Marktvolatilität ein Niveau erreichte, das seit der globalen Finanzkrise 2008 nicht mehr erzielte wurde. Ende März 2020 kam der Cboe-Volatilitätsindex, gemeinhin als VIX bekannt, erstmals seit Oktober 2008 auf einen Wert von 65,54 Punkten. Diese Schwankungen am Aktien- und Anleihemarkt locken oder zwingen Anleger gar zum Wertpapierhandel. Die Profiteure dieser Bewegungen sind die Investmentbanken. Der Anstieg des VIX-Index in Kombination mit den massiven staatlichen Konjunkturpaketen rund um den Globus als Reaktion auf die Pandemie ließ die Erträge der globalen Investmentbanken bereits im ersten Quartal 2020 auf ein Fünfjahreshoch steigen. Die Wachstumsraten der Erträge im Jahresvergleich stiegen im zweiten Quartal weiter an und führten zu einem der stärksten Ertragsergebnisse im ersten Halbjahr seit fast 10 Jahren, heißt es bei Coalition, einem Forschungsunternehmen von S&P Global Inc. In der zweiten Jahreshälfte 2020 haben sich die Aktivitäten jedoch verlangsamt, sodass das Wachstum im dritten und frühen vierten Quartal an Kraft verlor. Falls die Pandemie sich nicht weiter zuspitzen sollte, dürfte die Volatilität in diesem Jahr auf ein normales Niveau zurückkehren, was sich dämpfend auf die Erträge der Investmentbanken auswirken sollte. Einnahmen auf Rekordstand Die Einnahmen der globalen Investmentbanken sind von 2010 bis 2020 fast kontinuierlich angestiegen. ÿ 1 Die Gebühren im Investmentbanking erhöhten sich im Gesamtjahr 2020 um 18 Prozent auf 127,5 Mrd. US-$. Das ist zugleich die stärkste Jahresperiode für globale IB-Gebühren seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2000, heißt es in einer Analyse des US-Dienstleistungsunternehmens Refinitiv. Der amerikanische Kontinent kam auf 65,8 Mrd. US-$. Das machte einen prozentuallen Anteil in Höhe von 52 Prozent aller weltweit generierten Gebühren aus, was einem Anstieg von 24 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 entspricht und zugleich der höchste Anteil seit 2015 ist. Die anrechenbaren Gebühren in der Region EMEA (Wirtschaftsraum Europa-Arabien-Afrika) stiegen um 5 Prozent auf 27,7 Mrd. US-$, angetrieben durch Zuwächse in Deutschland und Zentraleuropa. Mit Blick auf die einzelnen Produkte fällt auf, dass sich der Anteil des FICC-Segments (Handel mit Wertpapieren, Währungen und Rohstoffen) in den letzten beiden Jahren zulasten des M&A-Geschäfts (Fusionen und Übernahmen) erhöht hat. Unter den einzelnen Produktklassen gab es im Jahresvergleich die höchsten Anstiege bei Aktienemissionen (IPOs) (+ 97 Prozent) und im Aktienhandel (+78 Prozent). Mit Einnahmen in Höhe von 9,2 Mrd. US-$ (+ 24 Prozent im Vergleich zu 2019) und einem Marktanteil von 7,2 Prozent behauptete JP Morgan den Spitzenplatz unter den Investmentbanken im Gesamtjahr 2020. Dahinter rangieren Goldman Sachs (+36 Prozent im Jahresvergleich), die mit einem Anteil von 6,5 Prozent den zweiten Platz untermauern konnte. BofA Securities (+ 26 Prozent) belegte den dritten Platz mit 7,3 Mrd. US-$ an Gebühren, während Morgan Stanley (+31 Prozent) und Citi (+27 Prozent) die Plätze vier und fünf belegten. Unter den europäischen Großbanken belegten die Credit Suisse (+33 Prozent auf 4,4 Mrd. US-$), Barclays (+12 Prozent auf 03 // 2021 9

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