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die bank 03 // 2018

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT

MANAGEMENT GESCHÄFTSMODELLE: BFS Nachhaltigkeit als Teil der Geschäftsstrategie Das Geschäftsmodell ist bereits seit 1923 etabliert: Mit ihrer Spezialisierung auf den Sektor Sozial- und Gesundheitswirtschaft verfügt die Bank für Sozialwirtschaft (BFS) über eine gute Ausgangsposition, um den gesellschaftlichen Ansprüchen zur Nachhaltigkeit gerecht zu werden. Und das Profil wurde in den letzten beiden Jahren noch weiter geschärft. 38 03 // 2018

MANAGEMENT Nicht zuletzt durch die Verabschiedung des CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetzes hat das Thema Nachhaltigkeit in der Bankenbranche in den letzten Jahren zunehmend mehr Aufmerksamkeit erfahren. Die Kunden erwarten von den Banken, dass diese über die gesetzlichen Anforderungen hinaus über ihre Aktivitäten in den drei klassischen Säulen der Nachhaltigkeit – Ökonomie, Ökologie und Soziales – informieren. Unabhängige Rating-Agenturen erstellen Berichte zur Nachhaltigkeit von Banken und Finanzdienstleistern. Anteilseigner wie Aktionäre oder Genossenschaftsmitglieder berücksichtigen diese Berichte bei ihrer Anlageentscheidung und informieren sich gezielt über die Nachhaltigkeit der investierbaren Unternehmen. Somit beeinflusst die Nachhaltigkeit der Unternehmen unmittelbar die Entscheidung potenzieller Kapitalgeber. Diese und viele weitere Faktoren führen dazu, dass Banken sich zunehmend dem Thema Corporate Social Responsability (CSR) widmen. Vor diesem Hintergrund hat sich die Bank für Sozialwirtschaft (BFS) Anfang des Jahrs 2016 entschieden, das Thema Nachhaltigkeit im Rahmen des jährlichen Strategieprozesses in ihrer Geschäfts- und Risikostrategie zu verankern. Auf Basis einer Status quo-Analyse und gestützt auf ein Prime-Rating der Agentur Oekom Research wurde dazu ein Projekt durchgeführt, in das alle Geschäftsbereiche der Bank involviert waren. Projektdurchführung In verschiedenen Arbeitsgruppen wurden die im Rahmen der internen Nachhaltigkeitsdebatte identifizierten Handlungsfelder „Führung, Management und Kultur“, „Kunden und Produkte“, „Personal“, „Eigenanlagen“, „Betriebsmittel“ sowie „gesellschaftliches Engagement“ diskutiert und bearbeitet. In allen Feldern wurden erste qualitative Ziele entwickelt, die eine strategische Ausrichtung für die zukünftigen Nachhaltigkeitsaktivitäten der Bank darstellen. Um die Ziele zu erreichen, wurden passende Maßnahmen erarbeitet und gesammelt. Die Ergebnisse stellen ein umsetzungsfähiges Konzept zur weiteren Intensivierung der Nachhaltigkeitsaktivitäten der BFS dar. Zentral ist die Institutionalisierung eines „Kernteams Nachhaltigkeit“ aus den verschiedenen Geschäftsbereichen der Bank, das durch einen Nachhaltigkeitsbeauftragten koordiniert wird. ÿ 1 Dieser ist als Teil des Vorstandsstabs Kommunikation und Research direkt an den Vorstand angebunden. Das Kernteam trifft sich regelmäßig, diskutiert die aktuellen Entwicklungen der Bank und die weiteren Schritte im Rahmen des Nachhaltigkeitsstrategie- Entwicklungsprozesses. Strategische Verankerung der Nachhaltigkeit Ein weiteres Ergebnis der ersten Projektphase war die Entwicklung und Verabschiedung eines gemeinsamen Verständnisses von Nachhaltigkeit für die BFS. Dessen Kern spiegelt folgende Aussage wider: „Wir verstehen nachhaltige Entwicklung als ganzheitliches Zukunftskonzept, das die soziale, die ökonomische und die ökologische Dimension gleichermaßen einbezieht. Aufgrund unserer Herkunft und unseres Geschäftsmodells steht die soziale Dimension im Vordergrund.“ Den wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit sieht das Spezialkreditinstitut in seinem Kerngeschäft: der langfristigen Kreditvergabe an institutionelle Kunden aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft. Gemäß ihres Nachhaltigkeitsverständnisses bietet die BFS neben den klassischen Leistungen einer Universalbank viele auf den Bedarf sozialwirtschaftlicher Unternehmen angepasste weitere Produkte und Dienstleistungen an. Dienstleistungen sollen über den rein finanziellen Aspekt hinaus mit einem hohen sozialen Nutzen verbunden werden. Das Nachhaltigkeitsverständnis gibt sowohl intern als auch extern einen Handlungsrahmen für die soziale, die ökonomische und die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit innerhalb der BFS vor. Definition von Ausschlusskriterien Ein wichtiger Meilenstein konnte bereits zu Beginn des Projekts erreicht werden: Für die Eigenanlagen der Bank wurden Ausschlusskriterien für Unternehmens- und Staatsanleihen entwickelt und mithilfe eines externen Screenings validiert. Die Eigenanlagen durchlaufen seither einen Nachhaltigkeitsfilter, der gewährleistet, dass die BFS nur in solche Wertpapiere inves- 03 // 2018 39

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