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die bank 03 // 2018

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT

MANAGEMENT die bank: In welcher Form kann das EBI helfen, den Dialog zwischen Akademiker, Regulatoren, Aufsichtsbehörden und der Privatwirtschaft zu fördern? Gstädtner: Zunächst einmal ist es ein großer Erfolg, dass die akademischen Konferenzen des EBI allesamt in Zusammenarbeit mit europäischen und nationalen Behörden organisiert und durchgeführt wurden. Auf diesen Konferenzen ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, sich über aktuelle Themen auszutauschen und Forschungsarbeiten zu diskutieren. Ein anderes Forum ist der Advisory Board des EBI, der sich regelmäßig trifft, und in dem Praktiker aus öffentlichen Behörden und der Privatwirtschaft aktuelle Themen diskutieren. Dies reicht von Fragen zum Single Rule Book bis hin zu Brexit-relevanten Themen. Die Ergebnisse dieser Gespräche werden anschließend mit Vertretern des Academic Board besprochen. Ein weiteres Thema, das das EBI ins Auge gefasst hat, ist ein Austauschprogramm zwischen Doktoranden, Aufsichtsbehörden, Regulatoren und der Industrie. Dieser Austausch soll Doktoranden helfen, in einen Austausch mit Praktikern in öffentlichen Behörden und der Privatwirtschaft zu treten, um die praktischen Aspekte der Forschungsarbeit besser zu verstehen. Auf der anderen Seite kann ein derartiges Austauschprogramm auch den Behörden und der Industrie helfen, Talente zu gewinnen. die bank: Ein anderes Thema: FinTechs sind schon seit einigen Jahren nicht mehr aus dem Umfeld der Banken wegzudenken. Führen Sie beim EBI auch bereits einen Dialog mit FinTechs? Gstädtner: Das EBI sucht den Dialog mit vielen verschiedenen Marktteilnehmern. FinTechs gehören hier sicherlich dazu. Fin- Techs werden sich auf die Geschäftsmodelle von Banken in unterschiedlicher Weise auswirken: Einige konkurrieren mit Banken, die weit überwiegende Mehrheit hat ihr Geschäftsmodell aber auf eine Kooperation mit den Banken ausgerichtet. Unter Forschungsgesichtspunkten gibt es hier eine Vielzahl von Themen, die es wert sind, untersucht zu werden: Wie wird sich die Bankenlandschaft durch das Wirken von FinTechs kurz-, mittel- und langfristig verändern? Wie sieht eine angemessene Regulierung von FinTechs aus? Auf der einen Seite soll Regulierung nicht zu einer Bevorteilung von FinTechs gegenüber den Banken führen, wenn diese das gleiche Geschäft betreiben wie Banken. Auf der anderen Seite soll Regulierung aber auch nicht dazu führen, dass jegliche Innovation im Keim erstickt wird. Was ist also das richtige Maß an Regulierung für FinTechs? Ich könnte diese Liste noch weiterführen. Die Wissenschaftler des EBI haben bereits Forschungsarbeiten zu Fin- Techs in ihrer Working-Paper-Serie veröffentlicht. Darüber hinaus bereitet das EBI in Kooperation mit dem TechQuartier, der Frankfurter FinTech-Community, eine Konferenz zum Thema Blockchain vor. Wir freuen uns sehr auf diesen Dialog. die bank: Das EBI besteht mittlerweile aus 27 europäischen Universitäten, darunter sind drei aus Deutschland, aber auch eine aus England. Erwarten Sie im Hinblick auf den EU-Austritt Großbritanniens da eine Veränderung? Gstädtner: Zunächst einmal freue ich mich sehr, dass sich mit der Goethe-Universität in Frankfurt und den Universitäten in Bonn und Mainz bereits drei deutsche Hochschulen am EBI beteiligt haben. Ich freue mich auch darüber, dass das EBI seinen Sitz in Frankfurt hat, weil es hier sehr viel von der Nähe zu den zwei wichtigsten Zentralbanken der Eurozone profitieren kann. Schließlich war für uns auch klar, dass der Brexit sich nicht auf die Mitgliederstruktur des EBI auswirken wird. Die Londoner Universität Queen Mary wird auch nach dem Brexit Mitglied des EBI bleiben. die bank: Herr Dr. Gstädtner, haben Sie vielen Dank für dieses Gespräch. Die Fragen stellte Anja Ulrike Kraus. Dr. Thomas Gstädtner, der Aufsichtsratsvorsitzende des European Banking Institute (EBI), ist hauptberuflich als Head of Division in der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main tätig. 28 03 // 2018

MANAGEMENT Mitgliedsuniversitäten des European Banking Institute (EBI): ˘ Universität von Amsterdam, Niederlande ˘ Universität von Ljubljana, Slowenien ˘ Universität von Piraeus, Griechenland ˘ Queen Mary University in London, Großbritannien ˘ Universität von Bologna, Italien ˘ Universität von Luxemburg, Luxemburg ˘ Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn ˘ Johannes Gutenberg-Universität, Mainz ˘ Universidad Complutense Madrid, Spanien ˘ Universität von Malta, Malta ˘ Universität von Bucharest, Rumänien ˘ Universita Cattolica del Sacro Cuore, Milan, Italien ˘ Trinity College in Dublin, Irland ˘ University of Cyprus, Zypern ˘ Goethe-Universität, Frankfurt am Main ˘ Radboud Universiteit Nijmegen, Niederlande ˘ Universität von Gent, Belgien ˘ Labex ReFi Paris, Frankreich ˘ Universität von Helsinki, Finnland ˘ University Pantheon Sorbonne (Paris 1), Paris, Frankreich ˘ Universität von Leiden, Niederlande ˘ University Pantheon-Assas (Paris 2), Paris, Frankreich ˘ Universidade Catolica Portuguesa von Lissabon, Portugal ˘ Universität von Stockholm, Schweden ˘ Universidade de Lisboa, Portugal ˘ Universität von Tartu, Estland ˘ Universidad Autonoma in Madrid, Spanien 03 // 2018 29

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