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die bank 02 // 2022

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MARKT AUSBLICK: EUROPAS

MARKT AUSBLICK: EUROPAS BANKEN 2022 Der Rückenwind dürfte abflauen Europäische Banken konnten im vergangenen Jahr ihre Ertragskraft dank des sukzessiven Abbaus der Risikovorsorge und einer Reihe von Sondermaßnahmen der Zentralbanken deutlich steigern. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Banken jedoch nicht. Um langfristig gegenüber der internationalen Konkurrenz bestehen zu können, ist eine tiefgreifende Neuausrichtung dringend erforderlich. Zudem könnten die altbekannten Baustellen wie Rentabilität und Asset-Qualität wieder in den Vordergrund rücken. Positive Katalysatoren für den europäischen Bankensektor könnten sich in diesem Jahr ergeben aus einer Kombination aus höheren Gewinnschätzungen, einem Mix aus Fusionen und Übernahmen bzw. Veräußerungen von Beteiligungen und umfangreichen Rückkaufprogrammen und Dividendenausschüttungen, die durch überschüssiges Kapital finanziert werden. Im Gegensatz zu den US-Banken werden die europäischen Institute nicht von den steigenden Zinsen profitieren, wenngleich dieser Effekt erst 2023 voll durchschlagen wird. Rückblick: Europas Banken sind ertragsstärker geworden Trotz der immensen wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise ist die Bankenbranche heute wesentlich robuster als vor 15 Jahren. Banken hätten in der Corona-Pandemie teils hohe Wertberichtigungen verdauen müssen und seien doch in der Spur geblieben, sagt 8 02 | 2022

MARKT Christian Sewing, CEO der Deutschen Bank. Dabei hätten sich vor allem die Banken in Europa in den vergangenen Quartalen als krisenfest und profitabel erwiesen. Durchweg haben fast alle führenden Institute in Europa im abgelaufenen Jahr deutliche Gewinnsteigerungen erzielt, und viele von ihnen haben die Erwartungen des Markts übertroffen. Trotz der im Vergleich zur internationalen Konkurrenz geringeren Rentabilität gewinnen Europas Kreditinstitute weiter an Ertragskraft. Betrug die Eigenkapitalrendite (RoE) im dritten Quartal 2020 lediglich 2,5 Prozent, ist der RoE ein Jahr später auf 7,7 Prozent geklettert. Im Median lag die Rendite im vergangenen Jahr nach Berechnungen von S&P Global bei 5,4 Prozent. Für das laufende Jahr erwartet die Ratingagentur von Europas größten 100 Banken einen moderaten Anstieg auf 5,9 Prozent. Im Vergleich dazu rechnet S&P bei den US-amerikanischen Instituten mit einer Eigenkapitalrendite im Bereich von etwa 9 bis 10 Prozent. So erfreulich diese Entwicklung bei den europäischen Instituten auch ist: Sie bedeutet zugleich, dass ein Teil der Banken damit die Eigenkapitalkosten nicht decken kann, vgl. dazu die Abbildung ÿ 1. Banken verdienen Eigenkapitalkosten nicht Um die Differenz zwischen Eigenkapitalrendite und den Eigenkapitalkosten zu schließen, müssen die europäischen Banken ihre wirtschaftliche Leistungslücke überbrücken, die sich aus der Differenz zwischen diesen Parametern ergibt. Um diese lange bekannte Lücke zu schließen, müssen die Banken insbesondere ihr Aufwand-Ertrags-Verhältnis (Cost-/Income-Ratio, CIR) durch bessere Skalierungsmöglichkeiten optimieren. Dies kann beispielsweise durch Fusionen erleichtert werden. Zudem lassen sich bei einer größeren konsolidierten Einheit auch dringend erforderliche Investitionen in die technologische Neugestaltung spürbar leichter tragen, betont Strategy&, die Strategieberatung von PwC in ihrer Studie „Transforming European Banks“. 02 | 2022 9

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