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die bank 02 // 2020

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

PERSONALIEN Bücher

PERSONALIEN Bücher ANDREA H. SCHNEIDER-BRAUNBERGER/ STEPHANIE TILLY ALLES MIT BEDACHT. 225 JAHRE BANK- HAUS SEELIGER Verlag Joh. Heinr. Meyer, Braunschweig 2019, 264 S., Preis: k.A., ISBN 978-3-926701-91-6 225 Jahre – So lange könne nur bestehen, wer sich Wilhelm Buschs Zitat „Stets findet Überraschung statt, da, wo man’s nicht erwartet hat“ zu eigen mache und mit Überraschungen umzugehen wisse, sagte Bundesbankvorstand Burkhard Balz beim Festkommers in Wolfenbüttel. Das Bankhaus C. L. Seeliger stellte bei dieser Gelegenheit seine prächtige Chronik vor, einen hochwertigen und reich bebilderten Band, der die Geschichte des Hauses eindrucksvoll reflektiert. Die Privatbank, die sich heute auf die Betreuung vermögender Privatkunden aus dem unternehmerischen Mittelstand und der Landwirtschaft in der Region Wolfenbüttel / Braunschweig fokussiert, hatte dazu eigens zwei Historikerinnen beauftragt. Wie bei vielen der alteingesessenen Banken, so liegt auch bei Seeliger der Ursprung in einer Vermengung aus Handel und Bankgeschäften. Unternehmensgründer Heinrich Anton Christoph Seeliger (1755 – 1838) hatte zunächst eine kaufmännische Lehre absolviert und einem Verwandten beim Aufbau eines „Garn-Commissions- und Speditionsgeschäfts“ geholfen. Später ging er eine geschäftliche Verbindung mit seiner Schwiegermutter, der Witwe Anna Baxmann, ein und baute den Garnhandel auch ins europäische Ausland aus. Durch das Geschäft auf Wechselkredite erwarb Seeliger einen guten Ruf, konnte über immer größere Kreditlinien verfügen und wuchs so zunehmend in die Rolle des Bankiers hinein. Das Jahr 1794 steht für die Neugründung des Unternehmens unter alleinigem Namen. Das Geschäft – weiterhin mit Garnen, aber auch immer mehr mit Getreide – boomte, und schon 1799 war aus den 13.000 Talern Startkapital ein Nettovermögen von 55.000 Talern geworden, die sich in nur zwei weiteren Jahren mehr als verdoppelten. Umfirmierungen folgten, und schließlich spaltete Carl Ludwig „Louis“ Seeliger aus dem Handelshaus „Heinrich Seeliger und Söhne“ das heute noch unter diesem Namen existierende Bankhaus „C. L. Seeliger“ ab. Der Buchtitel „Alles mit Bedacht“ gleicht dem Spruch über dem Portal der Seeliger-Villa. Das Buch ist chronologisch sortiert und ordnet die Geschichte in vier große Kapitel ein: Die Autorinnen widmen der spannenden Zeit von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg als Basis des Unternehmens natürlich breiten Raum. Die wechselvollen Jahre von 1914 bis 1945 schließen sich im zweiten Kapitel an. Es folgen die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg bis heute und schließlich ein Ausblick in die Zukunft. Ausgewählte Meilensteine aus der Unternehmensund Familiengeschichte runden das Bild ab, und die Vorstellung aller Mitarbeiter verleiht dem ebenso lesens- wie unterhaltsamen Werk eine sympathische Abschlussnote. Anja U. Kraus MARTIN KONSTANTIN THELEN DARK POOLS – SCHATTENBÖRSEN IM LICHTE US-AMERIKANISCHER, EUROPÄI- SCHER UND DEUTSCHER KAPITAL- MARKTREGULIERUNG Duncker & Humblot GmbH 2019, 352 S., 99,90 €, ISBN 978-3-428-15812-6 Man kennt die Bilder von der Deutschen Börsen in Frankfurt: Händler telefonieren hektisch, kaufen oder verkaufen ihre Firmenanteile. Montags bis freitags werden von 8 bis 20 Uhr in fortlaufender Auktion Aktien gehandelt. An der Börse werden die Kurse gemacht. Das zumindest glauben die meisten. Doch ist das wirklich so? Nicht ganz. Ein beträchtlicher Teil des deutschen Aktienhandels findet in einer Art Paralleluniversum, in sogenannten Dark Pools, statt. In diesen außerbörslichen Handelsplattformen herrscht so gut wie keine Transparenz. „Händler der Finsternis“, „Unterwelt der Aktienmärkte“ oder „Haifischbecken“ – mit solch düsteren Begriffen umschreiben Finanzjournalisten den Handel abseits der traditionellen Börsen, fasst der Autor die Sicht auf Dark Pools, die er Schattenbörsen nennt, zusammen. Schon zu Beginn wird die zentrale Problematik umrissen. Während Dark Pools früher vornehmlich für den Handel mit sehr großen Ordern genutzt worden seien, hätten sie sich im Verlauf der vergangenen zehn Jahre als Alternative zum gewöhnlichen Börsenhandel etabliert. Allerdings seien für sie nicht die gleichen regulatorischen Vorgaben geschaffen worden wie für die regulären Börsen. Der Autor fällt hier aber kein moralisches Urteil, sondern will eigenen Worten zufolge vielmehr ein Verständnis für die Funktionsweise und Bedeutung von Dark Pools schaffen. Denn intransparenter Handel sei nicht per se negativ zu bewerten, sondern könne sich „durchaus als effizienzförderlich erweisen“. Allerdings gebe es auch Risiken. Im Buch werden diese Gefahren identifiziert und Leitlinien für eine Regulierung von Dark Pools erarbeitet. Eine lesenswerte Lektüre, die den Leser in einen Bereich der Finanzmärkte führt, der in den letzten Jahren stark gewachsen ist, was auch mit der rasanten Entwicklung des Hochfrequenzhandels zu tun hat. Dogan Michael Ulusoy TEODORO D. COCCA / ARMIN LAUER / WOLFGANG J. REITTINGER (HG.) DIGITALISIERUNG IM PRIVATE BANKING Frankfurt School Verlag 2019, 392 S., 79,90 €, ISBN 978-3-95647-114-8 Die Finanzbranche befindet sich einem Transformationsprozess. Neue Technologien haben das Potenzial, die Effizienz betrieblicher Abläufe zu steigern, die Kundenzufriedenheit zu verbessern und Mitarbeiter von monotonen Aufgaben zu entlasten. Schon heute wird Künstliche Intelligenz (KI) dazu genutzt, Kreditausfallrisken zu berechnen, Anlageentscheidungen zu optimieren oder um intelligentere Geschäftsprozesse zu entwickeln. Die Digitalisierung fordert die Branche stark heraus. Doch stimmt das Narrativ einer Technologie, die in der Lage ist, die Grundlagen des Bankgeschäfts zu verändern? Das ist die zentrale Frage, der die Herausgeber nachgehen. Die Autoren sind jedoch mitnichten Technologiekritiker. Sie plädieren vielmehr für eine differenzierte Betrachtung der technischen Entwicklungsmöglichkeiten. 64 02 // 2020

Impressum PERSONALIEN ZEITSCHRIFT FÜR BANKPOLITIK UND PRAXIS Man wolle keine einseitig „triviale Story“ der „Revolution aller Revolutionen“ nähren, heißt es. Stattdessen wolle man die künftige Richtung des Entwicklungspfads offenlassen und auch diejenigen Stimmen zu Wort kommen lassen, „die eine durchaus kritische Meinung zum Bild einer rein technologiegetriebenen Zukunftsvision nicht verbergen wollen“, heißt es. Man müsse vorsichtig mit der vorschnellen Annahme umgehen, jede technologische Innovation werde die Bankenwelt völlig verändern. Für diese These liefern die Herausgeber schlagende Argumente. Alle bisherigen Projektionen würden wichtige Charakteristika der Bankenwelt vernachlässigen. Zum einen hätten etablierte Marktteilnehmer handfeste finanzielle Interessen an bestehenden Strukturen festzuhalten, weshalb potenziell schädigende Änderungen mit viel Einsatz bekämpft werden könnten. Zum anderen weise die Finanzwelt eine zunehmende Komplexität im Zusammenspiel etwa der regulatorischen Rahmenbedingungen, der Finanzinfrastruktur und der Kundenpräferenzen auf. Dies stelle eine „Eintrittshürde für neue Anbieter und neuartige Lösungen“ dar. Die Autoren bürsten gewaltig gegen den Strich – eine hochkarätige Analyse von Experten aus der Beratung, der Wissenschaft, der FinTech- Szene und Banken. Dogan Michael Ulusoy PATRIK BUCHMÜLLER, ANDREAS IGL (HRSG.) HANDBUCH ICAAP / ILAAP. DIE NEUEN VORGABEN ZUR RISIKOTRAGFÄHIGKEIT VON EZB UND BAFIN Bank-Verlag Köln, 2019; 320 Seiten, 69,- €, ISBN 978-3-86556-511-2 Die Wahrung der Finanzstabilität ist seit der Finanzkrise 2009 /2010 ein zentrales Thema der Bankenaufsicht. Die Sicherstellung der Risikotragfähigkeit hat dabei in den letzten Jahren immer weiter an Bedeutung gewonnen. Aus diesem Grund wurden die Vorgaben zur Prüfung der bankinternen Prozesse zur Sicherstellung einer angemessenen Kapital- und Liquiditätsausstattung (ICAAP / ILAAP) überarbeitet. Der 13 Beiträge umfassende Sammelband beleuchtet in fünf Teilen die wichtigsten Aspekte der neuen ICAAP- und ILAAP-Leitfäden aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Reihenfolge der einzelnen Beiträge ist so gewählt, dass diese thematisch aufeinander aufbauen. So gibt der erste Teil einen einführenden Überblick über die rechtlichen Grundlagen. Im zweiten Teil werden die neuen Anforderungen der EZB-Leitfäden sowie die sich daraus ergebenden Anforderungen an die Kapital- und Liquiditätssteuerung dargestellt. Der dritte Teil befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Leitfadens der BaFin zur Neuausrichtung der aufsichtlichen Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeitskonzepte und deren prozessualer Einbindung in die Gesamtbanksteuerung. Aspekte der Prüfung und Beurteilung der Risikotragfähigkeit aus Sicht der Aufsicht, des Wirtschaftsprüfers und der internen Revision werden im vierten Teil behandelt. Der fünfte Teil befasst sich abschließend mit den Verbindungen der Leitfäden zu den aufsichtlichen Regelungen zu Stresstesting, Zinsänderungsrisiken (IRRBB) sowie IT-Risikomanagement und bankaufsichtlichen Anforderungen an die IT (BAIT). Der Sammelband gibt neben Hintergrundinformationen zur regulatorischen Einordnung einen umfassenden Überblick zu wesentlichen Teilaspekten bei der Umsetzung der Vorgaben für die Prozesse zur Sicherstellung einer angemessenen Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung. Diese werden durch zahlreiche Abbildungen anschaulich dargestellt. In den Beiträgen spiegelt sich auch die langjährige praktische Erfahrung der Autoren wider. Das Handbuch eignet sich insbesondere für die praktische Umsetzung in Finanzinstituten und der Unternehmensberatung, um sich einen ersten Überblick über die neuen Vorgaben und den sich daraus ergebenden Anpassungsbedarf zu verschaffen. Sandra Schmolz Liebe Leserin, lieber Leser, wenn auch Sie Vorschläge für unsere Personalien haben, dann mailen Sie uns doch einfach Ihren Text und ein Foto an: die-bank@bank-verlag.de. Ihre Redaktion (Es besteht kein Anspruch auf den Abdruck.) Verlag und Herausgeber: Bank-Verlag GmbH Wendelinstraße 1, 50933 Köln Tel.: +49/221/5490-0, Fax.: +49/221/5490-315 E-Mail: die-bank@bank-verlag.de Chefredakteur: Wilhelm Niehoff (V. i. S. d. P.) Redaktion: Anja U. Kraus (Redaktionsleitung), Tel.: +49/221/5490-542 E-Mail: anja.kraus@bank-verlag.de Dogan Michael Ulusoy, Tel.: +49/221/5490-519 E-Mail: dogan-michael.ulusoy@bank-verlag.de Mediaberatung: medien@bank-verlag.de, Tel.: +49/221/5490-602 oder Tel. : +49/221/5490-327 Produktionsleitung: Armin Denzel Layout: Katrin Frese Geschäftsführer: Wilhelm Niehoff (Sprecher), Michael Eichler, Matthias Strobel Handelsregister: Köln: HRB 65 USt-Id.-Nr. DE 12279 4759 Steuer-Nr. 223 5802 2339 VN 11756 Abo- und Leserservice: Tel.: +49/221/5490-500, Fax: +49/221/5490-315, E-Mail: medien@bank-verlag.de Lektorat: Ulrike Ascheberg-Klever, Köln Druck: ICS Communications-Service GmbH Voiswinkeler Str. 11d, 51467 Bergisch Gladbach Erscheinungsweise: Printausgabe (ISSN 0342-3182): 10 x im Jahr E-Mail-Newsletter: mindestens monatlich Anzeigenpreise: Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 34 vom 1.1.2020 Bezugspreise: Einzelheft: 16,00 €, Abo: 140,00 € pro Jahr (inkl. 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