Aufrufe
vor 5 Jahren

die bank 02 // 2016

die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

Etwa 30 Mio. aktive

Etwa 30 Mio. aktive Debit- und Kreditkarten Über 16 Mio. Basisinformationen für Ihre Kunden Mehr als 14 Mio. Transaktionen pro Jahr im Clearing & Settlement Rund 1,5 Mio. Online-Banking-Konten 130 Banken nutzen unseren § 24c KWG-Service Über 1.000 Vertragsformulare – täglich aus geliefert Insgesamt 80 Terabyte Sicherungsvolumen pro Woche WIR SIND BERECHENBAR. Unser Geschäft dreht sich um Zahlen. Was Sie davon haben, rechnen wir Ihnen gern aus. Besuchen Sie uns im Internet: www.bank-verlag.de.

STANDPUNKT ó Sandkastenspiele fl Innovationen nicht auszubremsen, aber damit einhergehende Risiken in einem verträglichen Rahmen zu halten, ist die Devise einer klugen und umsichtigen Bankenaufsicht. Dr. Stefan Hirschmann, Chefredakteur „diebank“ Liebe Leserin, lieber Leser, hin und wieder werden Stimmen laut, dass Politik und Bankenaufsicht in regulatorischen Fragen der FinTech-Branche unter die Arme greifen sollten. In der Tat hat der Gesetzgeber grundsätzlich die Möglichkeit, für Start-ups gewisse Freiräume zu schaffen. Das ist ein klassisches Instrument der Wirtschaftsförderung und möglicherweise sogar sinnvoll. In Großbritannien hat die Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA) eine Einheit ins Leben gerufen, die Gründer berät und unterstützt. In einem „regulatorischen Sandkasten“ dürfen FinTechs innovative Geschäftsideen erst einmal testen, bevor sie in den Schwitzkasten der Regulatoren genommen werden. Gegenüber etablierten Unternehmen, die der vollen Wucht einer wahren Flut von Regularien ausgesetzt sind, ist dies ein Wettbewerbsvorteil. Die Banken drängen deshalb darauf, dass das Chancenpotenzial von allen Marktteilnehmern gleichermaßen genutzt werden kann. Für neue wie etablierte Anbieter soll generell gelten: Gleiches Geschäft muss den gleichen Regeln unterliegen, da nur so Chancen und Risiken gerecht verteilt werden. Die FinTechs wiederum argumentieren, dass sie gerade wegen der strengen regulatorischen Anforderungen gegenüber den Banken im Nachteil seien, da sie weder über gleiche Ressourcen noch über eine bankfachliche Expertise verfügen. Der „Regulatory Sandbox“ nach britischem Vorbild hat die deutsche Bankenaufsicht nun aber eine klare Absage erteilt. Sandkastenspiele wird es mit Felix Hufeld nicht geben, denn aus der Perspektive der BaFin birgt das Sandkastenmodell Interessenkonflikte. Zu einem fortlaufenden und engagierten Dialog sind die Aufseher bereit – Eimerchen und Schippchen bereitzustellen dagegen nicht. FinTechs sollen genauso hart angepackt werden wie normale Banken. Entscheidend ist nicht der Coolness-Faktor eines Unternehmens, sondern welche Risiken es eingeht. Diese Haltung spiegelt die Grundprinzipien einer risikoorientierten Aufsicht wider. Vorrangig sind dabei die Finanzmarktstabilität und das Vertrauen der Bevölkerung in eine leistungsfähige, verlässliche und sichere Kreditwirtschaft. Der Schutz der Versicherten und Bankkunden ist ebenfalls Aufgabe der Finanzaufsicht, und zwar eine sehr wichtige, zumal die Digitalisierung nicht nur Chancen bietet, sondern auch Risiken offenbart. Das Bedrohungsumfeld diversifiziert sich. Eine stärkere Vernetzung, das „Internet der Dinge“, smarte und mobile Devices sowie ein höheres Maß an Flexibilisierung sind heute zentrale Herausforderungen bei der Sicherung vertraulicher Daten; auch deshalb, weil in einer vernetzten Welt jeder Sicherheitsvorfall einen direkten wirtschaftlichen Schaden nach sich ziehen kann – etwa durch Reputationsschäden, Aktienwertverluste oder den Verlust vertraulicher Informationen. Für Banken ist dies besonders wichtig. Analog zu den Chancen sind somit auch die Anforderungen an die Sicherheit gestiegen. Sie zu gewährleisten und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, ist eine vordringliche Aufgabe geworden. Verantwortung hierfür müssen die Unternehmen, die Politik und die Wirtschaft, aber auch jeder einzelne Kunde übernehmen. Innovationen nicht von vornherein ausbremsen, aber die Risiken, die damit einhergehen, für alle Beteiligten in einem verträglichen Rahmen halten, lautet deshalb die Devise der BaFin. Es ist die Devise einer klugen und umsichtigen Bankenaufsicht. Ihr 02.2016 diebank 3

die bank