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die bank 02 // 2015

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

INSTITUTIONELLE ANLEGER

INSTITUTIONELLE ANLEGER Sorgen um Marktschwankungen ó Die befragten Verantwortlichen von 642 institutionellen Investoren und Pensionsfonds aus aller Welt sind davon überzeugt, ihre langfristigen Anlageziele erreichen zu können. Das ergab eine Studie von Natixis Global Asset Management zu Marktaussichten, Portfoliostrukturierung und Risikomanagement. Prinzipiell sind institutionelle Investoren für das Jahr 2015 optimistisch gestimmt. Ihr Ausblick wird aber durch unkontrollierbare Marktrisiken getrübt. Hinzu kommen unbekannte künftige Haftungsrisiken aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung der Versicherten. Die größte Herausforderung für institutionelle Investoren besteht darin, ausreichend hohe Erträge zu erzielen. 87 Prozent der Befragten rechnen damit, ihre langfristigen Zusagen einhalten zu können. Mehr als die Hälfte ist jedoch der Ansicht, dass dies den meisten anderen Organisationen nicht gelingen wird. Das Erzielen von stabilen Erträgen halten 80 Prozent für schwierig. Fast gleichauf liegt die Zahl derer, die es für schwer halten, die Auswirkungen von Wertschwankungen zu begrenzen. Mehr als drei Viertel sorgen sich um ihre Fähigkeit, das Tail Risk zu steuern. Die vier größten potenziellen Gefahren für ihre Investmentergebnisse im kommenden Jahr seien geopolitische Ereignisse, wirtschaftliche Probleme in Europa, ein mäßigeres Wachstum in China sowie steigende Zinsen. MITTELSTANDSANLEIHEN Emissionsvolumen gesunken ó Von Neuemissionen auf stabilem Niveau geht das Team vom Steubing German Mittelstand Fund I für dieses Jahr aus. Der Rückblick auf 2014 zeige, dass der MiBoX (ein Index für börsenemittierte, festverzinsliche Mittelstandsanleihen, notiert in Euro) auf Jahressicht 0,48 Prozent verlor. Im Vorjahr hatte das Emissionsvolumen noch deutlich zulegen können. Auch die Zahl der Neuemissionen sank etwa um die Hälfte. Dabei wurden elf Anleihen im Freiverkehr oder via Privatplatzierung emittiert. Wie bereits im Jahr 2013 haben Aufstockungen weiter an Bedeutung gewonnen. Der Vorteil einer Aufstockung liegt darin, dass die Transaktion ohne einen neuen Wertpapierprospekt erfolgen kann. Rund ein Drittel des im Jahr 2014 platzierten Emissionsvolumens fand über Aufstockungen statt. Besonders das erste Halbjahr 2014 war davon geprägt. Insgesamt gab es 13 Aufstockungen mit einem Volumen von ca. 0,4 Mrd. €. Neben den Trends „Privatplatzierungen und Aufstockungen“ zeigt sich eine deutliche Verschiebung in Richtung der Mittelstandssegmente Entry und Prime Standard der Frankfurter Börse. Es wurde keine Neuemission in den Segmenten bondM (Stuttgart), m:acess (München) und dem mittelstandsmarkt (Düsseldorf) emittiert. Auch waren an den Emissionsvolumen deutlich weniger Privatanleger beteiligt. Zehn Emittenten waren 2014 von der Zahlungsunfähigkeit betroffen. ZAHLUNGSVERFAHREN IM ONLINE- UND STATIONÄREN HANDEL UNTERSUCHT Noch reicht kein System für alle Ansprüche aus ó Beim mobilen Bezahlen haben alle die Qual der Wahl – Kunden ebenso wie Händler. Eine Vielzahl von Verfahren macht den Markt unübersichtlich. Auch im Online-Handel hat sich noch kein System wirklich durchsetzen können. Ibi Research hat in seinem E-Commerce- Leitfaden untersucht, wie sich die Akzeptanz der Händler den verschiedenen Verfahren gegenüber darstellt. Diese unterscheiden sich nicht nur in Bezug auf die allgemeine Akzeptanz bei den Kunden, das Risiko des Zahlungsausfalls und die Kosten. Auch muss der Shop-Betreiber sorgsam auswählen, welches Verfahren er seinen Kunden anbietet, denn noch kann kein System allein alle Erfordernisse erfüllen. Kein Verfahren ist eindeutig „besser“ als ein anderes. Das gilt auch für den stationären Handel, der Verfahren, die auf neuen Technologien basieren, erst sehr zurückhaltend einsetzt. Die Studie zeigt, dass sich Händler überwiegend Banken und Kreditkartenunternehmen als Anbieter kontaktloser Bezahlsysteme wünschen. Jedoch trauen nur 20 Prozent den Banken die Etablierung solcher Bezahlsysteme zu. Ebenfalls 20 Prozent schätzen, dass Zahlungen mit dem Smartphone bis 2020 mehr als die Hälfte aller Transaktionen ausmachen werden. Obwohl Bezahlterminals nach und nach auf neue Technologien umgerüstet werden, trauen die Händler derzeit keiner Technologie zu, sich bis zum Jahr 2020 durchzusetzen. Sie sehen sowohl NFC-basierte Technologien, QR-Codes als auch BLE (Bluetooth Low Energy) für das Bezahlen im stationären Handel eher skeptisch. Auch über die geschätzte Kostenentwicklung hat Ibi Research die Händler befragt (siehe Grafik). Wird das Bezahlen kostengünstiger? Wie stehen Sie zu den folgenden Aussagen? Durch Nutzung von Mobile Payment sind bessere Kundenanalysen möglich Durch Bonus-/Prämiensysteme lassen sich Kunden stärker binden Bezahlverfahren werden kostengünstiger in der Abwicklung Händler können leichter Zusatzleistungen einbinden stimme ich zu stimme ich eher zu neutral stimme ich eher nicht zu stimme nicht zu Quelle: ibi research 2014 | www.ecommerce-leitfaden.de. 25 % 20 % 19 % 16 % 42 % 38 % 39 % 41 % 28 % 22 % 24 % 36 % 12 % 17 % 8 % 6 diebank 2.2015

Finanzmarkt Trends DEUTSCHES KARTENGESCHÄFT Wachstumsraten kleiner ó Die Wachstumsraten im Kartengeschäft erreichen keine zweistelligen Höhen mehr. Der größte Wachstumstreiber war zuletzt das Debitkarten-System „ec cash“ (+ 9,2 Prozent), aber auch die Kreditkarten verzeichneten mit einem Plus von 3,4 Prozent einen ordentlichen Zuwachs. Bereits 23 Prozent des Kartenumsatzes wird in Deutschland mittlerweile mit einer Kreditkarte getätigt. Insgesamt stieg der Umsatz mit Zahlungskarten 2013 in Deutschland um 15,6 Mrd. auf 292 Mrd. €. Damit hat sich das Kartengeschäft in den letzten zehn Jahren von 150 auf 300 Mrd. € verdoppelt. Für 2014 gilt als sicher, dass die Grenze von 300 Mrd. € erreicht wurde. Die Zahlen veröffentlichte Paysys Consultancy im Rahmen der aktuellen Kartenmarktstatistik Deutschland. Eine Überraschung in der Statistik: Kartenzahlungen auf ELV-Basis stagnierten zuletzt nach einer langen kontinuierlichen Wachstumsphase. In diversen Einzelhandelssegmenten wurde das unterschriftbasierte Verfahren durch das PIN-basierte „ec cash“ ersetzt. Paysys erwartet, dass die neue Grenze für die Interchange- Entgelte für Debitkarten zu einer weiteren Senkung der „ec-cash“- Händlergebühren führen wird. Trotz Widerstands des deutschen Kreditgewerbes wird das deutsche „ec cash“-System laut Aussage der Kommission unter die neue Interchange-Verordnung fallen. Damit wird das in Deutschland beliebte ELV an Attraktivität verlieren. PERSPEKTIVEN DER WIRTSCHAFT Bundesbank blickt voraus ó Die deutsche Wirtschaft ist weiterhin in einer bemerkenswert guten Verfassung, wovon die Binnenwirtschaft profitiert und sich gleichermaßen Chancen auf Auslandsmärkten eröffnen, heißt es in der aktuellen gesamtwirtschaftlichen Vorausschätzung der Bundesbank. Die Bundesbanker gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Erholung im Euro-Gebiet und der Welthandel in diesem Jahr verstärkt Fahrt aufnehmen werden. Gab es im letzten Jahr noch ein BIP-Wachstum von 1,4 Prozent, gehen die Analysten in diesem Jahr nur von einer einprozentigen Steigerung des Bruttoinlandsprodukts aus. Ein leichtes Defizit zeichne sich für die Staatsfinanzen ab, schuld seien höhere Ausgaben. Auf der Verbraucherstufe werde sich der Lohnanstieg von knapp drei Prozent pro Jahr zunehmend in etwas höheren Teuerungsraten niederschlagen. Und auch die Preissteigerungsrate könnte sich von 0,9 auf 1,1 Prozent im laufenden Jahr erhöhen und 2016 sogar auf 1,8 Prozent ansteigen – dank der aktuell noch niedrigen Ölpreise. Ohne Energie gerechnet fiele die Rate höher aus und läge 2016 bei 2,0 Prozent. VERBAND FÜR FAMILY OFFICES Standards setzen und einhalten ó Ziel des kürzlich in Bonn gestarteten Verbands der unabhängigen Family Offices (VuFO) ist es, echte Family Offices zu vernetzen. Die VuFO-Mitglieder orientieren sich an der Ursprungsform der Dienstleistung, dem Single Family Office, das als Finanz-Backoffice ausschließlich die wirtschaftlichen Interessen der beauftragenden Familie nach innen und nach außen wahrnimmt. Die Anzahl der deutschen Single Family Offices, die von besonders vermögenden Unternehmerfamilien selbst gegründet werden, ist seit der Jahrtausendwende stetig gewachsen. Zudem erfreut sich das Family Office immer größerer Beliebtheit als Geschäftsmodell für Finanzdienstleister, erläuterte VuFO-Vorsitzender Christoph Weber. Als Dienstleistungsmodell ist das Family Office allerdings weder inhaltlich noch institutionell definiert oder geschützt, was auf der Anbieterseite zu teils diffusen Entwicklungen führt. Der Verband möchte deshalb die Kultur der echten, interessenkonfliktfreien Family Offices fördern und schützen. Dazu wurden Qualitätsstandards und ethische Grundregeln des Berufsbilds definiert. Ein weiterer Zweck der Vereinigung sind der Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern sowie deren Aus- und Weiterbildung auf allen fachlichen Gebieten. 2.2015 diebank 7

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