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die bank 01 // 2023

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

MANAGEMENT Zu

MANAGEMENT Zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen die Folge Neue technische Standards im Geldwäsche-Monitoring: safeFBDC aus unserer Podcast-Reihe „durch die bank“, die Sie hier fi nden: Die Moderatorin Caroline Serong diskutiert mit Anton Nickel, Leiter der Workstreams Anti-Money Laundering und Market Integrity bei safeFBDC, Deutsche Börse AG. jekte und Gaia-X arbeitet das Konsortium kontinuierlich an der Einbettung des Projekts in politische und gesellschaftliche Initiativen. Um anschlussfähig an das zu entwickelnde Gaia-X-Software-Framework zu sein, besteht zum einen ein fortlaufender fachlicher Austausch. Zum anderen werden die Gaia-X Standards und Federation-Service-Konzepte für den Aufbau der Data Spaces berücksichtigt. Konkret wurde die Anschlussfähigkeit beim zweiten Gaia-X-Hackathon im Dezember 2021 überprüft. Vertreterinnen und Vertreter des TechQuartiers, von spotixx, SAP Fioneer und Deloitte aus dem safeFBDC-Konsortium mit Unterstützung der deltaDAO AG und Ocean Protocol nahmen daran teil, um die ersten Gaia-X-Anwendungsfälle für den Finanzsektor zu prototypisieren. Während der zweitägigen Veranstaltung wurde der Compute-to-Data-Ansatz vor allem für den Geldwäschepräventions-Use-Case des safeFBDC verprobt. Institutionsübergreifende Geldwäschebekämpfung Eine der großen Herausforderungen von Kreditinstituten besteht in der effektiven Bekämpfung von Geldwäsche. Derzeit arbeitet jede Bank mit einer eigenen AML-Abteilung und Algorithmen, die auf eigene Daten angewandt werden. Anomalien und Alarme werden manuell gemeldet. Die Nachteile dieser Vorgehensweise sind immens: hohe Kosten für Personal, Entwicklung und Betrieb. Zudem gibt es sehr hohe False-Positive-Raten. Kriminelle Aktivitäten können aufgrund der jeweils getrennt genutzten Datensilos nicht oder nur sehr selten aufgespürt werden. Hier wird viel Potenzial verschenkt, dabei würde die gemeinsame Nutzung der Daten strafbare Machenschaften leichter auffliegen lassen. Aktuell entwickelt der Anwendungsfall zur Geldwäschebekämpfung eine weitere Möglichkeit, hochsensible Daten ausschließlich verdachtsfallbezogen gemeinsam zu nutzen. Um daten schutzkonform zu sein und die extremen Si cherheitsansprüche von Banken zu gewähr leisten, wurde für safeFBDC eine sehr schlanke Lösung entwickelt. Im Verdachtsfall gleichen Banken über einen Daten- Trustee verschlüsselt die Mittelherkunft und Verwendung ab. Über ei nen iterativen Prozess FAZIT wird dabei dem Geld fluss gefolgt und nach vordefinierten Mustern gesucht. Der Algorithmus ist so konzipiert, dass dabei nur eine minimale Menge an Daten verschlüsselt übermittelt wird. Die Erkenntnisse gehen dann zurück an die anfragende Bank, ohne genauere Informationen über den Kunden preiszugeben. Anhand des Musters können die Fachexperten der Institution die nächsten Schritte einleiten und auch die anderen betroffenen Banken über das System informieren. Für die Entwicklung dieser Vorgehensweise wurde mit synthetischen Daten gearbeitet. Im hier vorgestellten Ansatz werden stets verschlüsselte Austausche vorgenommen. Die Sicherheit der Kunden- und Transaktionsdaten ist zu jedem Zeitpunkt gegeben. Je nach Fragestellung ergeben sich für den Austausch von sensiblen Daten unterschiedliche Anforderungen. Einfluss darauf haben die Größe und Komplexität von Organisationen, aber auch die Verfügbarkeit von Daten und deren Qualität. Die im safeFBDC-Forschungsprojekt untersuchten Anwendungsfälle verfolgen daher für ihre jeweiligen Fragestellungen individuelle Lösungen. Dabei wird deutlich, dass aus dem Teilen und gemeinsamen Nutzen von Daten Mehrwerte entstehen – sei es im Bereich der ESG-Daten oder der Geldwäschebekämpfung. Hier könnte auch ein entsprechend ausgerichtetes Bundesfinanzkriminalamt ansetzen und zügig Ergebnisse liefern. Um den sicheren Datenaustausch und organisationsübergreifende Datenverarbeitung in Deutschland langfristig zu etablieren, sind neben den juristischen Fragestellungen sichere und leistungsfähige technische Lösungen notwendig, die im Rahmen von safeFBDC untersucht werden. 30 01 | 2023

MANAGEMENT Autoren Paula Landes ist Marketingmanagerin des safeFBDC Projekts beim Frankfurter Innovationshub TechQuartier. Dort koordiniert sie die interne und externe Kommunikation und bringt neue Themen und Partner in das Konsortium ein. Anton Nickel ist Lead Data Scientist bei Deutsche Börse Group in Frankfurt und leitet den Anwendungsfall zu Geldwäsche beim safeFBDC. Dr. Peter Neu ist Managing Director bei dem Innovationshub und Mitinitiator des safeFBDC Forschungsprojekts. Dr. Kai Niklas ist Principal Architect bei SAP Fioneer und leitet den Architektur Anwendungsfall des safeFBDC. 01 | 2023 31

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