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die bank 01 // 2022

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die bank gehört zu den bedeutendsten Publikationen der gesamten Kreditwirtschaft. Die Autoren sind ausnahmslos Experten von hohem Rang. Das Themenspektrum ist weit gefächert und umfasst fachlich fundierte Informationen. Seit 1961 ist die bank die meinungsbildende Fachzeitschrift für Entscheider in privaten Banken, Sparkassen und kreditgenossenschaftlichen Instituten. Mit Themen aus den Bereichen Bankmanagement, Regulatorik, Risikomanagement, Compliance, Zahlungsverkehr, Bankorganisation & Prozessoptimierung und Digitalisierung & Finanzinnovationen vermittelt die bank ihren Lesern Strategien, Technologien, Trends und Managementideen der gesamten Kreditwirtschaft.

News & Trends

News & Trends CORONA-KRISE Weniger Bargeldzahlungen Die Corona-Pandemie und die mit ihr einhergehende Vermeidung physischer Kontakte hatten die Nutzung von Münzen und Scheinen deutlich reduziert. Im Hinblick auf die Zahlungsgewohnheiten scheint bei manchem Konsumenten aber eine Gewöhnung an die Pandemie eingetreten zu sein: Der Anteil derer, die angeben, weniger Bargeld beziehungsweise mehr Kartenzahlung zu nutzen als vor Corona, hat sich gegenüber Mai 2020 verringert. Im Rahmen einer ING-Umfrage zeigte sich: Rund ein Drittel der Deutschen verwendet weniger Bargeld als vor der Pandemie. Der Anteil sank von 44 Prozent im Mai 2020 auf nun 34 Prozent. Bei einzelnen Ausgabenarten bleiben bargeldlose Optionen aber auf dem Vormarsch. Dies gilt vor allem für Ausgaben, die immer noch einen hohen Barzahleranteil aufweisen, z. B. den Kaffee zwischendurch oder Fahrten mit dem Taxi. ù Den Kaffee im Laden zahlen die Deutsche weiter lieber in bar. GELDKARTE UND GIROGO Girocard löst Prepaid-Funktionen bald ab Kleine Beträge im Alltag mit Karte bezahlen? Heutzutage ist das kein Problem mehr. Die girocard ist die in Deutschland verbreitetste und beliebteste Lösung dafür. Allein im Jahr 2020 wurde 5,5 Milliarden Mal mit der girocard bezahlt, knapp 22 Prozent mehr Transaktionen als im Vorjahreszeitraum. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass immer weniger Nutzer die Prepaid-Funktionen GeldKarte (kontaktbehaftet) und girogo (kontaktlos) auf der Bankkarte benötigen, teilte die EURO Kartensysteme GmbH in Frankfurt am Main mit. Die Verbände der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) reagieren hierauf und werden künftig Bankund Sparkassenkarten nicht mehr mit GeldKarte-Funktion ausstatten. Einige Kreditinstitute geben bereits entsprechende girocards ohne GeldKarte- und girogo-Funktion an ihre Kunden aus. Alle weiteren Karten werden bis Ende 2024 ausgetauscht sein. Auf bestehenden Karten kann die Geld- Karte- bzw. girogo-Funktion momentan noch an allen aktiven Akzeptanzstellen weiter genutzt werden. Das auf dem Chip geladene Prepaid-Guthaben einer girocard kann alternativ beim jeweiligen kartenausgebenden Kreditinstitut am Geldautomaten entladen werden. Die Altersverifikation bleibt der klassischen Karte selbstverständlich wie gewohnt erhalten und ist somit nach wie vor z. B. am Zigarettenautomaten nutzbar. In diesem Kontext plant die DK, den Funktionsumfang der digitalen girocard im Smartphone ebenfalls um die Möglichkeit eines digitalen Altersmerkmals zu erweitern. Seit 1996 war die GeldKarte fester Bestandteil des Bank- und Sparkassenkartenangebots. Als Prepaid-Funktion für das Kleingeldsegment ebnete die elektronische Geldbörse den Weg für viele Entwicklungen, die heute eine sichere Kartenzahlung mit der girocard selbstverständlich machen. Dazu gehört vor allem die Kleinbetragszahlung mit Karte, die insbesondere an Verkaufsstellen mit begrenzter Infrastruktur, wie beispielsweise offline am Automaten, häufig zum Einsatz kam. ù KAPITALANFORDERUNGEN DK übt Kritik an BaFin Die Aktivierung des Antizyklischen Kapitalpuffers auf 0,75 Prozent komme zur Unzeit. Die Erholung der deutschen Wirtschaft bedürfe einer dynamischen Kreditvergabe vor allem an Firmen, teilte die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) mit. Die Erhöhung der Kapitalanforderungen auf breiter Front werde die Kreditvergabekapazität der Banken und Sparkassen deutlich einschränken. Insbesondere sei die Kreditvergabe an inländische Unternehmen betroffen. Die Aktivierung des Antizyklischen Kapitalpuffers komme dem Anziehen einer Handbremse gleich. Mit den immobilienbezogenen Maßnahmen der BaFin durch die Aktivierung des sektoralen Systemrisikopuffers in Höhe von 2 Prozent soll den systemischen Risiken auf dem Immobilienmarkt begegnet werden. Die Maßnahme treffe undifferenziert jede Wohnimmobilienfinanzierung von Banken und Sparkassen, so die DK. Dies erhöhe das Risiko, dass Finanzierungssuchende in andere, gegebenenfalls weniger stark regulierte Sektoren ausweichen. ù 6 01 | 2022

NEWS & TRENDS STUDIE Deutsche präferieren Konsumentenkredite Mehr als sieben von zehn Deutschen zeigen sich offen für Konsumentenkredite. Inzwischen laufen die Händler den traditionellen Hausbanken bei der Vergabe den Rang ab. So ist ein Drittel der Kunden sicher, bei der Beantragung im Shop bessere Konditionen zu erhalten. Das zeigt eine neue Studie des FinTechs Credi2. Teure Anschaffungen wie Möbel, Haushaltsgeräte oder Smartphones finanzieren Konsumenten gerne in Raten. „Vor allem junge Kunden bis 35 Jahre wollen heute beim Shoppen finanziell flexibel bleiben und sich auch mal spontan etwas gönnen“, sagt Daniel Strieder, CEO der Firma. „Moderne ‚Buy now, pay later’-Lösungen ermöglichen ihnen das.“ Die Hausbank scheidet für die Mehrheit der Kunden dagegen aus, wenn es darum geht, einen Kauf in Raten zu finanzieren. Nur 40 Prozent wollen das Geld dort beantragen. „Die Kunden wollen heute keinen Bruch mehr zwischen Shoppen und Finanzierung, wie es traditionell bei der Hausbank der Fall ist“, so Strieder. So gab jeweils ein Viertel der Befragten an, dass die Beantragung einer Finanzierung ihnen dort zu umständlich ist und die Zusage zu lange dauert. ù ZAHL DES MONATS 74 Prozent der Deutschen glauben, sich im Laufe ihres Lebens ein Vermögen in Höhe einer halben Mio. € aufbauen zu können, so eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Postbank. BANCA CARIGE Digitale Bankfilialen eingeführt Die italienische Retailbank Banca Carige hat mithilfe von Auriga die ersten digitalen Bankfilialen eingeführt. Kunden können in den mit smarten Technologien ausgestatteten Räumen rund um die Uhr eigenständig, oder falls gewünscht, mit ihren Beratern jegliche Bankdienstleistungen in Anspruch nehmen, teilte der Technologie-Anbieter mit. ù AUS DER BANKENAUFSICHT Abwicklungen: BaFin wendet ESMA-Leitlinien an Die BaFin wendet zum 1. Februar 2022 die deutsche Fassung der Leitlinien zur Meldung von gescheiterten Abwicklungen gemäß Artikel 7 der Zentralverwahrerverordnung an, die die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) veröffentlicht hat. Laut Verordnung etablieren Zentralverwahrer für jedes von ihnen betriebene Wertpapierliefersystem ein System zur Überwachung gescheiterter Abwicklungen von Geschäften mit Finanzinstrumenten. Jeder Zentralverwahrer muss den Behörden die Zahl der gescheiterten Abwicklungen melden. Inbegriffen sind auch die von ihm und seinen Teilnehmern vorgesehenen Maßnahmen, mit denen er die Abwicklungseffizienz verbessern will. Die Behörden wiederum informieren die ESMA. DEUTSCHE KREDITWIRTSCHAFT BdB übernimmt Federführung Der Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) hat zum 1. Januar 2022 die Federführung in der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) übernommen. Wie der BdB mitteilte, stehen für die DK 2022 wichtige Weichenstellungen auf der Agenda. Zentrale Thema sind der Umbau der Wirtschaft zu nachhaltigen und digitalen Geschäftsmodellen. „Diese beiden zentralen Transformationsaufgaben erfordern gewaltige Investitionen. Banken und Sparkassen stehen dabei an der Seite ihrer Kundinnen und Kunden. Es bedarf jedoch der richtigen Rahmenbedingungen, um auch weiterhin eine ausreichende Finanzierung der Unternehmen gewährleisten zu können“, so der BdB. So setzt sich die DK dafür ein, dass die Kreditvergabemöglichkeiten von Banken nicht über Gebühr regulatorisch eingeschränkt werden. Dies betrifft vor allem die Umsetzung des Baseler Rahmenwerks auf europäischer Ebene. Die Federführung in der DK wechselt jährlich zwischen dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, dem Bundesverband deutscher Banken sowie dem Deutschen Sparkassen- und Giroverband. ù 01 | 2022 7

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